Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Name | Archäologie München - Tafel 7 |
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Stadtbezirk | 1. Altstadt-Lehel |
Stadtbezirksteil | Graggenau |
Straße | Dienerstraße |
Art | Infotafel |
Gruppierung | Archäologie München |
Art | Infotafel |
Übergabe | 2024 |
Suchbegriffe | Marienhof |
Rubrik | Infotafel  |
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DER MARIENHOF: EINE WAHRE FUNDGRUBE
Vom Zweiten Weltkrieg bis zum Beginn der Arbeiten an der zweiten S-Bahn-Stammstrecke im Jahr 2017 war der Marienhof die größte Freifläche in der Münchner Altstadt. Vom Mittelalter bis zu den Luftangriffen 1944 hatte es dort jedoch eine durchgängige Besiedlung gegeben. Daher war das hektargroße Areal buchstäblich eine Fundgrube für die Stadtgeschichte. Bevor die Bodenschätze bei den Aushebungen für immer verloren gehen würden, fanden zwischen 2011 und 2018 umfangreiche archäologische Ausgrabungen statt, die alle vorherigen Grabungen in der Altstadt in den Schatten stellten.
Der Kriegsschutt war nur die oberste Schicht. Neben altem Mauerwerk und Kellern wurden 15 tiefe Schächte ergraben: Brunnen, die im Mittelalter angelegt wurden und später als Abfallgruben und Latrinen dienten. Solche Schächte ermöglichen uns einen Querschnitt durch die Zeit. Sie enthalten ein breites Spektrum an meist entsorgten Gegenständen, die Auskunft über das Leben und den Alltag erteilen, wie Keramik, Glas, Werkzeug, Holz, Leder, Tierknochen und Pflanzenreste.
Mit der Marienhofgrabung wurde die zweite Stammstrecke zum Auslöser für eine München-Archäologie im großen Stil. Sie war auch Anlass für die Gründung des Forschungsprojektes „Archäologie München“, das von der Stadt gefördert wird und dessen Leitung bei der Archäologischen Staatssammlung liegt.
Quelle: Infotafel vor Ort