Kunst & Kultur

Some Munich Moments 1937—1972, 2022

Name Some Munich Moments 1937—1972, 2022
Stadtbezirk 2. Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt
Stadtbezirksteil Glockenbach
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Künstler:innen Cokes Tony
Rubrik Kunstwerk 
Temporär 15.08.2022 - 30.11.2022
Der Eintrag steht als PDF zum Download bereit.
Some Munich Moments 1937—1972, 2022
© Gerhard Willhalm, Banner, CC BY-NC 4.0

   

Courtesy der Künstler, Greene Naftali, New York, Hannah Hoffman, Los Angeles, FELIX GAUDLITZ, Wien, und Electronic Arts Intermix, New York.

Im Auftrag vom Haus der Kunst und Kunstverein München.

Diese Installation ist Teil der Ausstellung "Fragments, or just Moments" des Künstlers Tony Cokes, die derzeit an den beiden Ausstellungshäusern, Haus der Kunst und Kunstverein München, zu sehen ist. Cokes ist für seine dynamischen, audiovisuellen Werke bekannt, in welchen er Textfragmente mit Musik aus verschiedenen Zeiten und kulturellen Quellen kombiniert.

Cokes Arbeiten im öffentlichen Raum verknüpfen die gemeinsame Ausstellungsgeschichte der beiden Institutionen, um über Erinnerungspolitik und kulturelle Formen der Neu- und Umschreibung von Geschichte zu reflektieren. Durch seine großflächigen Werke transformiert Cokes das Lesen von einer intimen Praxis in einen sozialen Akt. Er erzeugt damit einen temporären Moment der Gemeinschaft, die er unter Einbeziehung seiner Referenzen kritisch hinterfragt.

Installiert am US-amerikanischen Generalkonsulat, das zwischen den beiden Institutionen liegt, zeigt Cokes Werk ein Zitat aus einem Vortrag des Theoretikers Kodwo Eshun aus dem Jahr 2018. Eshun ist vor allem für seine Schriften zum Afrofuturismus bekannt, einem Science-Fiction-Genre, das aus den Erfahrungen der Afrikanischen Diaspora hervorgegangen ist. Den Satz „The only way to protect joy is by practicing it." („Der einzige Weg, Freude zu schützen, ist, sie zu leben.") hat Eshun wiederum einem Gespräch zwischen dem Historiker Robin D.G. Kelley und dem Kulturtheoretiker und Dichter Fred Moten entnommen, die wichtige Referenzen für Cokes darstellen. In dem Gespräch tauschen sich Moten und Kelley über die grundlegenden Eigenschaften und Ziele des interdisziplinären Faches der Black Studies aus. Laut Moten ist die Wissensproduktion um Schwarze Kultur und Geschichte zwangsläufig mit der Solidarität mit indigenen Gemeinschaften verbunden, die ähnliche Erfahrungen der Vertreibung und Unterdrückung im Kontext westlicher Nationalstaatsbildung teilen. Nach Moten bildet das Aufrechterhalten von Freude für Schwarze Gemeinschaften einen politischer Akt des Widerstandes.

Das vollständige Zitat lautet auf deutscher Sprache: „Der einzige Weg, Freude zu bewahren, ist sie zu leben. Ich denke, das sind grundlegende Merkmale des Schwarzen sozialen Lebens und sie manifestieren sich auf eine Art und Weise, die an indigene Lebensformen anknüpfen würde, wenn es wieder darum geht, einen Weg zu finden, mit Leichtigkeit auf der Erde zu wandeln".