Münchner Personenverzeichnis

Geboren 24.8.1931 [Berlin]
Wikipedia

Hubertus von Pilgrim (geb. 1931) ist ein renommierter deutscher Bildhauer, Medailleur und Kupferstecher, der mit seinem vielfältigen künstlerischen Schaffen bedeutende Akzente in der Kunstwelt gesetzt hat. Nach einer handwerklichen Ausbildung als Küfer studierte er Kunst- und Literaturgeschichte sowie Philosophie an der Universität Heidelberg, wo er auch künstlerischen Unterricht bei dem Expressionisten Erich Heckel erhielt. Sein Weg in die Bildhauerei führte ihn zu Bernhard Heiliger an die Hochschule der Künste in Berlin, einem der einflussreichsten Bildhauer seiner Zeit.

Sein erstes großes öffentliches Werk war die grundlegende Neugestaltung des „Studentensteins“ in Würzburg, ein Denkmal, das zuvor während des Dritten Reichs für Propagandazwecke instrumentalisiert worden war. Sein preisgekrönter Entwurf führte 1959 zu einer Umgestaltung und Versetzung des Denkmals im Würzburger Ringpark. Weitere internationale Erfahrungen sammelte er 1961 in Paris bei Stanley William Hayter im Atelier 17, einem berühmten Zentrum für experimentelle Druckgrafik.

Von 1963 bis 1977 lehrte von Pilgrim als Professor an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, bevor er einen Ruf an die Akademie der Bildenden Künste München annahm, wo er bis zu seiner Emeritierung 1995 tätig war. Nach seiner Lehrtätigkeit widmete er sich freischaffend seiner Kunst und engagierte sich weiterhin aktiv in der Kunstszene.

Zu seinen bekanntesten Werken zählen 22 Denkmäler entlang der Route des Todesmarsches der Häftlinge des KZ Dachau im Jahr 1945. Diese Mahnmale erinnern an die Schrecken der NS-Zeit und sind in München, im Münchener Umland sowie in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem zu finden. Neben diesen Arbeiten schuf er auch das Denkmal für Wolfgang Amadeus Mozart am Lesmüller-Haus in der Münchner Perusastraße.

Neben der Bildhauerei widmete sich von Pilgrim der Gestaltung von Münzen und Medaillen sowie dem Kupferstich. Als Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Medaillenkunst und des Künstlerkreises der Medailleure München hat er eine Reihe bedeutender Werke in diesem Bereich geschaffen.

Auszeichnungen: Für sein umfangreiches künstlerisches Lebenswerk wurde Hubertus von Pilgrim vielfach geehrt:

  • 1995: Aufnahme in den Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste
  • 1997: Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern
  • 2005: Bayerisches Verdienstkreuz
  • 2008: Deutscher Medailleur-Preis Johann Veit Döll
  • 2013: Hilde-Broër-Preis für Medaillenkunst

Darüber hinaus wurde er 2011 Vizekanzler des Ordens Pour le mérite.

Fazit: Hubertus von Pilgrim hat mit seinen Werken, die von Mahnmalen bis hin zu Medaillen reichen, eine bedeutende Brücke zwischen Erinnerungskultur und Kunst geschaffen. Sein Beitrag zur Medaillenkunst, seine Monumentalwerke und sein Engagement in der Lehre machen ihn zu einer der prägenden Künstlerpersönlichkeiten des 20. und 21. Jahrhunderts in Deutschland.

Quelle: Wikipedia

Werke in München

Mahnmal Todesmarsch

Mahnmal Todesmarsch
Irmonherstraße
(1989)

Todesmarsch-Mahnmal

Todesmarsch-Mahnmal
Seldweg
(1989)

Todesmarsch-Mahnmal Allach

Todesmarsch-Mahnmal Allach
Eversbuschstraße
(2001)

Wolfgang Amadeus Mozart

Wolfgang Amadeus Mozart
Theatinerstraße