Münchner Personenverzeichnis

Dr. Scheubner-Richter von Max Erwin

Geboren 21.1.1884 [Riga, Lettland]
Gestorben 9.11.1923 [München]
Bavarikon Wikipedia
Max Erwin
Scheubner-Richter von Max Erwin
Bildrechte: Bundesarchiv, Bild 119-1930-01 / CC-BY-SA 3.0, Bundesarchiv Bild 119-1930-01, Max Erwin v. Scheubner-Richter, CC BY-SA 3.0 DE

Ludwig Maximilian Erwin von Scheubner-Richter (lettisch: Ludvigs Rihters; * 9. Januar jul./ 21. Januar 1884 greg. in Riga, Lettland; † 9. November 1923 in München, Deutsches Reich) war ein deutscher Diplomat und eine Führungsfigur in der Frühphase der NSDAP. Der erste Band von Hitlers Buch Mein Kampf ist ihm und fünfzehn anderen Nationalsozialisten, die beim Hitlerputsch umkamen, gewidmet.

Für den Hitlerputsch – den gewaltsamen Staatsstreich zur Beseitigung der Weimarer Demokratie – hatte Scheubner-Richter zunächst zusammen mit Alfred Rosenberg einen Putschplan entworfen, der nicht weiter verfolgt wurde. Am Abend des 8. November 1923 holte er persönlich Ludendorff aus Ludwigshöhe mit dem Auto ab und brachte ihn zu den wartenden Aufständischen in den Münchener Bürgerbräukeller. Am nächsten Morgen marschierte er neben Hitler, Ludendorff und Hermann Göring am Kopf des Demonstrationsmarsches der Putschisten zur Münchener Feldherrnhalle. Nachdem der Zug der Aufständischen bereits eine polizeiliche Postenkette hatte durchbrechen können, traf er auf dem Odeonsplatz auf einen weiteren Cordon bewaffneter Landespolizisten. Aus bis heute nicht vollständig geklärten Gründen kam es zu einem Schusswechsel, in dessen Folge zwölf Putschisten (später zwei weitere vor dem bayerischen Kriegsministerium) und vier Polizisten starben. Scheubner-Richter war der erste, der tödlich getroffen zu Boden sank. Hitler hatte sich bei ihm untergehakt und wurde von dem Sterbenden mit zu Boden gerissen. Dabei kugelte Hitler sich zwar den Arm aus, lag aber während des nun folgenden Schusswechsels am Boden, so dass die Kugeln über seinen Kopf hinweggingen und er weitgehend unverletzt blieb. So hat Scheubner-Richter durch seinen Tod womöglich Hitler das Leben gerettet.

Hitler widmete seinem Gefolgsmann nicht nur – wie den fünfzehn anderen toten Gefolgsleuten des gescheiterten Putsches auch – den ersten Teil seines Buches Mein Kampf, sondern meinte außerdem: „Alle sind ersetzbar, nur einer nicht: Scheubner-Richter!“

Quelle: Wikipedia

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