Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
Geboren | 15.1.1861 [Waldsassen, Oberpfalz] |
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Gestorben | 24.3.1928 [Partenkirchen, Oberbayern] |
Beruf | Historiker Diplomatker |
Michael Doeberl (* 15. Januar 1861 in Waldsassen, Oberpfalz; † 24. März 1928 in Partenkirchen, Oberbayern) war ein deutscher Historiker und Diplomatiker.
Doeberl hat sich um die bayerische Landesgeschichtsforschung und -schreibung verdient gemacht. Grundlegend sind unter anderem seine Studien über Bayern und Frankreich vornehmlich unter Kurfürst Ferdinand Maria (1900) und seine Arbeiten über Bayern und die Reichseinigung im 19. Jahrhundert. Zum Standardwerk wurde seine dreibändige Entwicklungsgeschichte Bayerns (1912–1926).
Die Novemberrevolution und die Münchner Räterepublik lehnte Doeberl ab. Das Ende der Wittelsbacher schockierte ihn. Er hätte eine organische Verfassungsentwicklung hin zur Parlamentarischen Monarchie bevorzugt. Dennoch stellte er sich schon 1919 auf den Boden der Tatsachen: „(...) der Volksstaat, die Demokratie mit oder ohne monarchische Spitze ist, soweit menschliche Berechnung vorausbestimmen kann, eine unwiderrufliche Dauereinrichtung geworden (...).“ In einer Artikelserie in der Allgemeinen Zeitung im Jahr 1919 ordnete er den revolutionären Umbruch historisch ein und publizierte die Artikel 1920 unter dem Titel Sozialismus, soziale Revolution, sozialer Volksstaat unter Beigabe wichtiger Quellen als Monographie. Doeberl selbst stand nach 1919 der BVP nahe und lehnte, wie diese, die zentralistischen Elemente der Weimarer Verfassung ab.[14] Für Aufsehen sorgte im Jahr 1922 ein Vorfall während Doeberls Vorlesung zur Geschichte des 16. Jahrhunderts, in der er erwähnte, dass die Israeliten zu dieser Zeit aus Bayern ausgewiesen waren. Diese Bemerkung wurde von antisemitischen Studierenden beklatscht, woraufhin Doeberl erklärte: „Meine Herren, ich muß schon bekennen, daß mir jedes Bekenntnis gleichviel gilt, wenn nur seine Vertreter ordentliche Menschen sind und eine deutsche Gesinnung aufweisen.“ Diese Aussage brachte ihm die Hetze des Völkischen Beobachters ein.
Quelle: Wikipedia
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