Münchner Personenverzeichnis

Wilhelm Freiherr von Pechmann

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Wilhelm Franz Alois Freiherr von Pechmann (* 10. Juni 1859 in Memmingen; † 10. Februar 1948 in München) war Direktor der Bayerischen Handelsbank in München und übernahm neben seinem Beruf zahlreiche wichtige Ämter innerhalb der evangelisch-lutherischen Kirche.

Pechmann war den Nationalsozialisten in ihrer Anfangszeit als Direktor der Handelsbank noch behilflich, entwickelte sich aber bald zu einem entschiedenen Gegner des Nationalsozialismus und der den Nationalsozialisten nahestehenden Deutschen Christen. Er wurde 1933 Mitglied der Bekennenden Kirche und pflegte Beziehungen zu den Theologen Karl Barth und Martin Niemöller. Am Ostermontag 1934 trat Wilhelm von Pechmann unter Protest „gegen die Vergewaltigung der Kirche, gegen ihren Mangel an Widerstandskraft, auch gegen ihr Schweigen zu viel Unrecht und zu all dem Jammer und Herzeleid, das man ... in ungezählte „nichtarische“ Herzen und Häuser, christliche und jüdische, getragen hat“ .

Aber auch mit dem damaligen bayerischen Landesbischof Hans Meiser lag er im Streit, weil dieser sich aus seiner Sicht gegenüber den Nationalsozialisten als zu nachgiebig und kompromissbereit erwies. Auch forderte er Meiser wiederholt auf, das Schweigen zu brechen und gemeinsam mit der katholischen Kirche gegen die Judenverfolgung und Judenvernichtung vorzugehen.

Sein Leben nahm in den letzten Jahren eine unerwartete Wendung: Obwohl er zeitlebens in zahlreichen hochrangigen Ämtern innerhalb der evangelischen Kirche tätig gewesen war, konvertierte Pechmann wenige Jahre vor seinem Tod zum Katholizismus. Am 15. April 1946 trat Pechmann offiziell in die Katholische Kirche über, nachdem er tags zuvor seinen Austritt aus der evangelischen Dreieinigkeitsgemeinde München-Bogenhausen erklärt hatte, und wurde am 12. Juni 1946 von Kardinal Michael Faulhaber gefirmt.

Quelle: Wikipedia

Straßenbenennung

Freiherr-von-Pechmann-Weg 
3. Maxvorstadt (Schönfeldvorstadt)
Benennung: 0

Denkmal an Gerd Müller