Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
Die Geschichte des modernen Griechenlands beginnt mit einer Revolution. Anfang 1821 formierte sich erstmals in den Donaufürstentümern der hellenistische Aufstand gegen das Osmanische Reich. Erst in der Schlacht von Navarino 1827 unterstützten die europäischen Mächte die Unabhängigkeitsbestrebungen offiziell. Doch schon zuvor beteiligten sich freiwillige Kämpfer, es wurden Legionen (wie etwa aus Bayern) entsandt und finanzielle wie materielle Hilfen aus ganz Europa geleistet. Mit dem Londoner Protokoll wurde Griechenland zum Königreich umgewandelt; mit Otto I., dem Sohn Ludwigs I. von Bayern, bestieg ein Wittelsbacher den Thron in Hellas. München und Athen standen seither im engen Austausch und es ist kein Zufall, dass München bis heute die größte griechische Gemeinde Deutschlands beheimatet. Der Band versammelt neue Perspektiven auf die vergangenen 200 Jahre deutsch-griechischer Beziehungsgeschichte und die besondere Bedeutung der Migration.
Könige, Fürsten und Bischöfe, aber auch Künstler, Handwerker und Bürger haben über die Jahrhunderte München geprägt. Über viele erzählt man sich Geschichten, die lange zurückliegen, aber auch aus noch recht nahen Zeiten stammen. Etwa die vielen Geschichten um Ludwig II. Doch was verband die Familie Galilei mit München? Wer wurde an der Südseite der Frauenkirche beigesetzt? Und was geschah Aufsehenerregendes und Seltsames, als die Schweden 1632 die Stadt einnahmen oder 1704 die Habsburger? Sagen und Legenden aus einem Zeitraum von fast tausend Jahren zeugen von der Münchner Geschichte und der Entwicklung einer noch heute bemerkenswerten Stadt.
Archive einer Stadt sind ein Hort besonderer Dokumente der Zeitgeschichte. Auch die Sammlungen des Stadtarchivs München bieten viele spannende Entdeckungen für Interessierte. Der neue Monatskalender des Stadtarchivs präsentiert kunstvoll gestaltete historische Werbeplakate, jedes davon ein kleines Fenster in die spannende Geschichte Münchens.
Das 1873 gegründete Wäschehaus Rosner & Seidl zählte bis zu seiner Schließung 1988 zu den bedeutenden Einzelhandelsgeschäften in München. Das Buch richtet den Blick auf den Kurs des mittelständischen Familienunternehmens in der Zeit des Nationalsozialismus. Im Fokus steht die Geschäftsentwicklung der Firma im Kontext allgemeiner Tendenzen in der Textilbranche. Thematisiert wird aber auch die politische Haltung der bestimmenden Personen sowie die Wirksamkeit politischer und sozialer Netzwerke im NS-Unrechtsregime. Der Geschäftsinhaber Edmund Rosner und seine Ehefrau Anni unterhielten Kontakte zu Vertretern der NS-Machtelite, auch zu Adolf Hitler persönlich. Diese Verbindungen resultierten aus einer früheren Liebesbeziehung von Anni Rosner zu Dietrich Eckart, einem rechtsextremen Münchner Publizisten und maßgeblichen Ideengeber Hitlers. Die NS-Beziehungen wurden auch für Geschäftsinteressen der Firma genutzt.
Schwerpunktthema: "Stunde Null" im Jahr 1945
Ein Leitfaden zum Enddecken von Kunstwerken und Brunnen
Herausgegeben im Jahr 2025 durch den 1. Fotoclub Neuperlach
Band 3 des Älteren Häuserbuchs der Stadt München befasst sich mit den Häusern in den Gebieten Äußere Stadt und Graggenauer Viertel West (Theatinerstraße Ost, Schrammerstraße, Residenzstraße, Max-Joseph-Platz, Hofgraben). Anhand der Steuerunterlagen von Steuereinnehmern, die durch die Straßen gingen und die Einwohner in jedem Haus registrierten, lassen sich nicht nur Hausbesitz in München im 14. bis 16. Jahrhundert rekonstruieren, sondern auch das damalige Steuerwesen. Veranschaulicht wird dies durch alte Stadtkarten sowie Zeichnungen der entsprechenden Wohnhäuser und Graphiken, die die Besitzer im Zeitverlauf abbilden.
Ein Haus im Münchner Stadteil Neuhausen, seine Bewohner und Läden in Wort und Bild. Geschichte und Geschichten aus circa 130 Jahren und annähernd erster Hand.
Das Leben ist manchmal wie ein Restaurantbesuch. Da werden exquisite Köstlichkeiten angepriesen und aufgetischt. Doch nicht immer entspricht das Genossene dem, was die vollmundige Ankündigung des Kellners erwarten ließ. Und abgerechnet wird sowieso erst zum Schluss.
Unter dem Titel »aufgetischt & abserviert« nehmen sich die Münchner Turmschreiber nicht nur der Nahrungsaufnahme und -zubereitung an, sondern auch des Lebens als Menü aus süßen und sauren Momenten. In dieser Anthologie servieren die Mitglieder der süddeutschen Autorenvereinigung Geschichten von Liebe und Enttäuschung, von Völlerei und Abstinenz, von Gänsebraten und Laktoseintoleranz. Es darf mit Bier, Champagner oder Eierlikör auf die Höhen und Tiefen des eigenen Daseins angestoßen werden und das ein oder andere poetische Sahnehäubchen wird zum Nachtisch kredenzt. Und weil man sich zum Essen gerne Gäste einlädt, haben das auch die Münchner Turmschreiber getan. Deshalb wurde diese Anthologie auch mit Texten befreundeter Autorinnen und Autoren gewürzt.
Die Herren von Löweneck spielten eine sehr bezeichnende Rolle bei der Durchsetzung der Landesherrschaft der Wittelsbacher um 1300. Ihr Beispiel zeigt, wie die neuen Landesherren diese ministerialischen Familien instrumentalisiert und bei Nichtbewährung bedenkenlos abgeschoben haben. König Ludwig (Ludwig der Bayer, der damalige – seit 1294 – Teilherzog von Oberbayern, der 1314 zum König gewählt und 1328 Kaiser im Heiligen Römischen Reich werden sollte) spielt hierbei eine zentrale Rolle.
Der in der Literatur bislang völlig unbeachtete Auftritt derer von Löweneck auf der politischen Bühne bietet einen unerwarteten Beitrag zu einer brisanten Nahtstelle der bayerischen Geschichte. Er eröffnet Einblick in die Bemühungen der frühen Wittelsbacher um die fortschreitende Durchsetzung ihrer Landesherrschaft und damit des Werdens des Landes Bayern.
Ein Rückblick auf die in 2024 fertiggestellten Kunstwerke und mehr Einblicke in das Kunst am Bau-Programm der Stadt München
Die Münchner Trümmerbilder von Herbert List (1903–1975) entstanden zwischen 1945 und 1949 und sind in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich. Sein Blick auf die Ruinenlandschaft der zerbombten Stadt ist der Blick des Künstlerphotographen, der seinen Stil in den späten 20er und frühen 30er Jahren an der Malerei der Pariser Surrealisten und der italienischen pittura metafisica geschult hatte. Auch Lists lebenslange Affinität zu den klassisch-antiken Ruinen Griechenlands ist dem strengen Pathos der Münchner Bilder anzumerken. Sie sind meist menschenleer, vermeiden Anekdotisches ebenso wie Sentimentalität oder anklagende Symbolhaftigkeit. In den 1960er Jahren wiederentdeckt, kamen die Aufnahmen mit dem Nachlass des Photographen ins Münchner Stadtmuseum, wo sie schließlich 20 Jahre nach Lists Tod der Öffentlichkeit gezeigt wurden – in einer Ausstellung und diesem begleitenden Buch. Unsere Neuauflage von Memento 1945 ist ein rares Dokument, eine mahnende Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkriegs, das sich 2025 zum 80. Mal jährt.
Am 30. April 1945 erreichte die US-Armee das in Trümmern liegende München. Durch den Englischen Garten kamen US-Panzer über die Isar nach Bogenhausen. Der Krieg war vorbei, der NS-Staat zusammengebrochen, Zerstörung überall ... Eine Stunde Null?
Ein Neubeginn der Jahre dauern sollte.
Bogenhausen hatte einen beträchtlichen jüdischen Bevölkerungsanteil, der 1945 ausgelöscht worden war.
Nach Bogenhausen kamen Displaced Persons, Flüchtlinge und Heimatvertriebene. Was prägte den Alltag der Menschen in dieser Zeit? Wie ging man mit dem Schatten der Vergangenheit um? Welche Gefühle, Träume und Hoffnungen begleiteten den Wandel?
Ausstellung im Kunstforum Arabellapark
München ■ Rosenkavalierplatz 16
14. März bis 27. Juni 2025
Ludwig I. war ein hoch emotionaler Mensch: aufbrausend und heftig, spontan und unvorsichtig, enthusiastisch und begeisterungsfähig. Gegen die reservierte Zurückhaltung der höfischen Gesellschaft und die Vernunftbestimmtheit der aufgeklärten Beamtenschaft setzte er Vitalität und Leidenschaft. Noch nie kam man dem bedeutendsten bayerischen König so nahe wie in der neuen Biografie von Marita Krauss. Die Historikerin konnte Ludwigs Tagebuchaufzeichnungen und sein Träumebuch auswerten und rückt den König so in ein neues Licht.
Bekannt ist Ludwig I. (1786-1868) als Kunstsammler und Erbauer der Kunststadt München, als Philhellene und «teutscher» Patriot. Er war ein politisch versierter, äußerst diszipliniert arbeitender Regent, der für Bayern mit Kunst Politik machte. Hinter der Disziplin standen jedoch Leidenschaft, Mut und Schöpferkraft. Marita Krauss kann nun die Persönlichkeit des Königs genauer fassen, dessen Privatleben oft auf angeblich skandalöse Frauengeschichten reduziert wurde. Die Tagebücher zeigen seine reiche Gefühlswelt und seinen weiten Horizont, seine Originalität, seine Bereitschaft, über Grenzen zu gehen. Ludwig wollte seine Träume mit der Macht versöhnen, doch seine starke und vitale Persönlichkeit löste Widersprüche und Irritationen aus. Seine vielfach missverstandenen Verhältnisse zu Frauen wie der Marchesa Marianna Florenzi oder Lola Montez erweisen sich als die hoch idealisierten Liebesbeziehungen eines leidenschaftlichen Romantikers. Diese neue Biografie lässt neben den politischen Entwicklungen den Menschen Ludwig nahbarer werden und zeigt eindrücklich, welche Auswirkungen Gefühle auf politisches Handeln haben konnten.
Benno Neuburger, geboren 1871, wird am 20. Juli 1942 durch den berüchtigten „Volksgerichtshof“ wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tode verurteilt. Der Münchner Jude hatte ausgesprochen, wovon die allermeisten Deutschen nichts wissen wollten: Er protestierte auf anonymen Postkarten gegen Hitler und die Verbrechen des NS-Regimes. Die Postkarten sind seltene Zeugnisse des jüdischen Widerstands und Beweismittel gegen den Versuch, den Holocaust und dessen Wahrnehmung durch die Bevölkerung zu leugnen. Auf seiner neunten Karte vom 23. Januar 1942 schreibt er in beklemmender Klarheit: „Mörder von 5 000 000“. Vor der Geheimen Staatspolizei und der Justiz bekennt er sich mutig zu seinem Handeln. Dafür wird er am 18. September 1942 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet. Das Schicksal von Benno Neuburger geriet nach der Befreiung in Vergessenheit und auch seine Familie wusste nur sehr wenig von seinem Widerstand. Gemeinsam mit Bruce Neuburger, dem Enkel von Benno Neuburger, gehen die Historiker Bernward Dörner und Maximilian Strnad den Fragen nach, wer Benno Neuburger war, welchen gesellschaftlichen und familiären Hintergrund er hatte und was den Münchner Geschäftsmann dazu brachte, öffentlich die Diskriminierung und den Genozid an den Jüdinnen und Juden zu benennen. Dabei rekonstruieren sie nicht nur die historischen Ereignisse. Sie nehmen die Leserinnen und Leser mit auf die faszinierende Suche der Familie Neuburger nach ihren deutsch-jüdischen Wurzeln.
Die erste Biografie über Heinrich Hoffmann, den Fotografen, Propagandisten und engen Vertrauten Adolf Hitlers. Unser Bild von Adolf Hitler wird bis heute entscheidend von den Fotografien eines Mannes geprägt: Heinrich Hoffmann. Der Münchner Fotograf war Nationalsozialist der ersten Stunde und stellte seine beruflichen Fähigkeiten rasch in den Dienst der Partei. Seit den frühen 1920ern prägten seine Aufnahmen das visuelle Image der NSDAP und ihres »Führers«, den Hoffmann im Sinne der NS-Propaganda inszenierte. Aus dem Leibfotografen wurde ein enger Vertrauter Hitlers, der aus dem inneren Kreis bald nicht mehr wegzudenken war. Und der diese einzigartige Position zu nutzen wusste: Ab 1933 stieg Hoffmann zum Verleger eines großen Unternehmens auf, das zur regelrechten Bildfabrik des »Dritten Reichs« expandierte. Mit Hunderttausenden Propagandafotos schuf es den schönen Schein, der nicht zuletzt die brutale Gewalt des Regimes vertuschen sollte. Der Fotograf wurde so selbst zum einflussreichen Propagandisten – und zum Multimillionär. Erst mit der deutschen Niederlage ging das Imperium des selbsternannten »Reichsbildberichterstatters« unter. Doch auch wenn Hoffmanns Person nach 1945 allmählich in der Bedeutungslosigkeit versank, führen seine Bilder ein Nachleben – das bis heute anhält.
Entdecken Sie eine unbekannte Seite von König Ludwig II. Ständige Begleiter König Ludwigs II. waren seine Flügeladjutanten. Sie wichen dem König nicht von der Seite und waren seine persönlichen Begleiter und Assistenten. Als engste Vertrauens - personen waren sie für sein persönliches Wohl verantwortlich und zu absoluter Verschwiegenheit verpflichtet. Über sie war lange Zeit nur wenig bekannt. Was waren die Aufgaben dieser Adjutanten? Schützten sie den König, der sich ständig von Attentätern bedroht sah, auch als Leibwächter und Bodyguards? Existierte in der Regierung Ludwig II. womöglich sogar ein Geheimdienst? 2021 erwarb der angesehene Ludwig-II.-Sammler Sepp Schleicher den Nachlass eines Flügeladjutanten des Königs. Es handelte sich um Briefe von Major Karl Theodor von Sauer, die dieser seiner Frau Clara schrieb und darin Hochinteressantes aus seiner Tätigkeit als Flügeladjutant bei Ludwig II. berichtete. Die Briefe waren bis dato unbekannt und unerforscht – und sind deshalb eine Sensation. Erstmals stellen der bekannte Ludwig-II.-Biograf Alfons Schweiggert und der Ludwig-II.-Experte Sepp Schleicher in diesem spannenden Buch nicht nur den Flügeladjutanten Karl Theodor von Sauer vor, sondern alle sieben Flügeladjutanten, die den Monarchen in seinem kurzen Leben begleiteten.
Eingepfercht auf einem Schiff hoffen jüdische Flüchtlinge auf ein neues Leben in Israel. Thomas Mann ist als berühmter Schriftsteller in den USA zwar privilegiert, aber auch er muss sich in einem Leben im Exil einrichten. Marianne Cohn gelingt die Rettung nicht. Sie wird auf der Flucht in die Schweiz geschändet und erschossen. Das Exil in der Zeit des Nationalsozialismus besteht aus unendlich vielen Geschichten und führt in alle Weltgegenden. Wolfgang Benz, einer der besten Kenner des Themas, legt nun die erste große Gesamtdarstellung vor.
Das Dritte Reich zwang hunderttausende Menschen dazu, Deutschland zu verlassen. Jüdinnen und Juden mussten ebenso um ihr Leben fürchten wie solche Deutsche, die sich gegen die Nazis engagiert hatten oder nicht mit ihrer Weltanschauung übereinstimmten. In seiner grundlegenden Darstellung erzählt Wolfgang Benz ebenso eindringlich wie quellennah die Geschichte dieser gewaltigen Fluchtbewegung. Er zeichnet minutiös die Etappen und Orte des Exils nach, die oft demütigenden Umstände der Visabeschaffung und die schwierigen Lebensbedingungen als Fremde und häufig Unwillkommene in einem anderen Land. Dabei gibt er den «Berühmtheiten» wie Hannah Arendt, Sigmund Freud oder Thomas Mann eine Stimme, vor allem aber auch Menschen, denen sonst nur wenig Aufmerksamkeit zuteil wird. So steht das Schicksal einer unbekannten jüdischen Kinderfürsorgerin gleichberechtigt neben dem Weg des weltberühmten Begründers der Relativitätstheorie.
Anlässlich des 125. Vereinsjubiläums arbeitet diese Ausgabe die gemeinsame Geschichte des FC Bayern mit dem Löwenbräukeller auf und erzählt die Wiederentdeckung eines alten Vereinswappen.
Die beispiellose Erfolgsgeschichte des FC Bayern München lässt sich am besten mit Zahlen erzählen: 33 x Deutscher Meister, 20 x Pokalsieger, 6 x Champions League, 2 x Weltpokal, 3 x Double, 2 x Triple. Aber auch die 400.000 Vereinsmitglieder gehören dazu, die den FCB zum mitgliederstärksten Sportclub der Welt machen.
Was den Verein aber über diese beeindruckenden Zahlen hinaus ausmacht, ist eine grenzenlose Leidenschaft: »Weiter, immer weiter« lautet das Motto. Von einer Handvoll Fußball-Enthusiasten im Februar 1900 in München-Schwabing gegründet, steht der Name FC Bayern München heute für eine Fußball-Legende mit Fans in allen Teilen der Welt. Die abwechslungsreiche Vereinsgeschichte mit Höhen und Tiefen, Erfolgen und Niederlagen, Triumphen und Tragödien erzählt dieses Buch mit umfangreichem Hintergrundwissen und spektakulären, teils ungesehenen Fotos.
Es ist die Geschichte der großen Namen im Rampenlicht und unzähliger Akteure im Hintergrund, die diesen Spitzenclub geformt und zu dem gemacht haben, was er heute ist: Mia san mia!
München war nach dem Zweiten Weltkrieg ein Zentrum der elf Millionen Displaced Persons (DPs) in Europa. Über hundertausend Zwangsarbeiter*innen, Kriegsgefangene sowie KZ-Häftlinge befanden sich neben wenigen jüdischen Überlebenden im Stadtraum. Die Ausstellung des Münchner Stadtmuseums „München Displaced. Heimatlos nach 1945“ gab vom 5. Juli 2023 bis zum 7. Januar 2024 erste Einblicke in die Lebenswelten, Sichtweisen, Wunden und Hoffnungen der Displaced Persons in München. Dieses Buch ermöglicht, die Ausstellung noch einmal zu erleben und taucht ein in die bewegenden Geschichten der in München gestrandeten DPs und „Heimatlosen Ausländer“ – ein eindrucksvoller Blick auf ihre Erfahrungen und die Suche nach einem Zuhause und Neubeginn.
München wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem Zentrum der ost- und südosteuropäischen Migration. Als sogenannte Displaced Persons lebten ehemalige Zwangsarbeiter:innen, befreite KZ-Häftlinge, Kriegsgefangene, Überlebende der Schoa und Geflüchtete vor der Roten Armee in der stark zerstörten Stadt. Der vorliegende Sammelband zeigt, wie diese Menschen das wirtschaftliche, kulturelle und politische Leben Münchens mitgestalteten. In den Beiträgen werden Orte rekonstruiert, an denen Displaced Persons und Geflüchtete lebten, arbeiteten und neue Gemeinschaften aufbauten. Historische Quellen und Fallbeispiele beleuchten das Leben in Sammellagern, die Bewältigungsstrategien und Zukunftshoffnungen der Individuen, die Rolle internationaler Organisationen und lokaler Behörden.
Die hier versammelten Perspektiven verdeutlichen, wie Osteuropa München geprägt hat – und München Osteuropa. Dieser Band wirft nicht nur Schlaglichter auf einen bislang wenig erforschten Teil der Münchner Stadtgeschichte. Er bietet auch historische Kontextualisierungen aktueller migrationspolitischer Debatten und thematisiert Herausforderungen und Chancen, die durch Migration entstehen.
Der FC Bayern München hatte bis zum Beginn der Naziherrschaft einen außergewöhnlich hohen Anteil jüdischer Mitglieder. 1933 waren 132 Vereinsangehörige jüdischer Herkunft, das war etwa ein Achtel. Die vorliegende Publikation will an diese Mitglieder erinnern und stellt sie in biografischen Skizzen vor. Erstmals werden hier alle nach heutigem Wissensstand bekannten jüdischen Vereinsmitglieder festgehalten. Ihre Flucht- und Überlebensgeschichten werden erzählt und für mindestens 41 von ihnen muss festgestellt werden, dass sie Opfer der Shoah wurden. Zahlreiche Fotos und weitere Abbildungen runden das Buch ab.
145 Biografien verfolgter FS Bayern Mitglieder
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Ob königliche Prachtstraßen, Palais oder Pinakotheken, ob herrschaftliche Villen oder Mietskasernen für die Armen: Die sogenannten Loambarone – hochdeutsch Lehmbarone –prägten buchstäblich das Gesicht der Stadt. Ihre lehmhaltigen Äcker lieferten den wertvollen Grundstoff für den enormen Bedarf an Ziegeln und ermöglichten damit das rasante Wachstum Münchens. Basierend auf historischen Begebenheiten erzählt die Autorin über drei Generationen hinweg die unglaublichen Lebenswege und dramatischen Schicksale der Familiendynastie Seidel-Selmayr. Aus Landwirten werden wohlhabende Unternehmer und einflussreiche Mitglieder des Großbürgertums. Der Leser erlebt hautnah Erfolg, Tragödien, Lieben und Leiden der zu Reichtum gekommennen Bauern. Gleichzeitig taucht er ein in die einschneidenden technischen und gesellschaftlichen Veränderungen des 19. Jahrhunderts sowie den Aufstieg des einstigen Bauerndorfs Bogenhausen zum Nobelviertel. Eine sorgfältig recherchierte und packend erzählte Zeitreise ins alte München.
München spielte eine Sonderrolle beim Aufbau der Gestapo: Nach der Machtübernahme 1933 wurde die Bayerische Politische Polizei zum Modell für den Aufbau des Geheimen Staatspolizeiamtes Berlin und damit der reichsweiten Gestapostellen. Münchner Gestapoangehörige übernahmen Führungspositionen in ganz Deutschland und leiteten im Zweiten Weltkrieg Einsatzkommandos in den besetzten Ostgebieten.
1933 wählte Reinhard Heydrich das Wittelsbacher Palais an der Brienner Straße in München als repräsentativen Sitz der Politischen Polizei. Hier entstand eine moderne Schaltzentrale, die aber auch als grausamer Folterort fungierte. Gleichzeitig war die Münchner Gestapo tief in der Stadtgesellschaft verankert, viele ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen übernahmen Tätigkeiten als Blockleiter oder in der Volkswohlfahrt. Man wusste, wer bei der Gestapo tätig war.
Erich Kasberger gewährt in seiner umfassenden Studie Einblicke in die verschiedenen Abteilungen dieser Polizei-Sonderbehörde. Etwa 400 Kurzbiografien mit Quellen- und Literaturhinweisen erfassen im Wesentlichen den Personalstand der Geheimen Staatspolizei München. Zahlreiche, zum Teil unveröffentlichte Fotos geben den Tätern ein Gesicht.
Fritz Auer, Jahrgang 1933, berichtet in diesem Rückblick über seinen Weg zur Architektur, der ab 1951 bis heute führt, und an dessen Strecke das Studium an der TH Stuttgart und der Cranbook Academy of Art in Michigan liegt, bevor er nach einer mehrmonatigen Reise über Asien nach Stuttgart zurückkam, um dort sein Studium abzuschließen.
Ab 1964 traf er wieder mit Günter Behnisch zusammen und gründete mit ihm und anderen die Partnerschaft Behnisch & Partner, der ab 1968 bis 1972 die Planung des Münchner Olympiaparks oblag, über dessen Entstehung und Verwirklichung er im Allitera Verlag 2022 erschienenen Buch „Ein Zeltdach für München und die Welt“ berichtete.
Zum ersten Mal seit dem plötzlichen Tod seiner Freundin vor zwei Jahren hat der Münchener Fallanalytiker Felix Petry sich zu einem Blind Date durchgerungen. Doch das romantische Abendessen im Shalom, dem jüdischen Restaurant seines Stiefvaters, wird von einem Anruf aus der Mordkommission gestört: Die fünfundsiebzigjährige Buchhändlerin Erica Mrosko ist in ihrer Schwabinger Altbauwohnung erstochen worden, am Tatort wurde ein an Petry adressierter leerer Briefumschlag gefunden. Dieser kannte die Frau nicht – was hatte sie ihm mitzuteilen? Petry wird gezwungen, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen – auch seiner eigenen in einer Kommune. Er ermittelt mit seiner Methode der Operativen Fallanalyse, bei der er den Tathergang Schritt für Schritt rekonstruiert und intuitiv ein Täterprofil entwickelt. Dabei gerät er ständig mit der ehrgeizigen jungen Hauptkommissarin Alina Schmidt aneinander, die die Ermittlungen leitet. Aber bald schon haben die beiden zwei heiße Spuren. Eine führt in eine Alt-68er- WG, eine andere zu einem hochbrisanten und ungeklärten Fall aus dem Jahr 1970: dem Brandanschlag auf das jüdische Seniorenheim in der Reichenbachstraße, bei dem sieben Bewohnerinnen und Bewohner ermordet worden sind.
„Nix G’wiss woas ma ned“ – diese Worte hat bestimmt schon fast jeder Münchner und fast jede Münchnerin einmal auf den Lippen gehabt. Der Spruch wurde vor 200 Jahren vom berühmten Münchner „Finessensepperl“ geprägt. Geboren als Joseph Huber, lebte er im alten München der Zeit um 1800 und betätigte sich als diskreter Bote von Liebesbriefen.
Mit seinem berühmten Spruch hat er bei diesen Botengängen weder Geheimnisse verraten noch Gerüchte bestätigt. Als geschätzter „Pflastertreter“ verdiente er sich nicht nur eine Brotzeit, sondern auch ein Trinkgeld, das er fleißig sparte. Dieser gut gefüllte Sparstrumpf wurde dem körperlich kleinen Mann später zum Verhängnis.
Der „Finessensepperl“ ist nicht nur mit seinem wohlbekannten Ausspruch bis heute gegenwärtig, als einer der vier „Kragenköpfe“ am Karlstor ist er weiterhin im Münchner Stadtbild präsent.
Prof. Andreas Nerlich widmet sich in diesem Buch erneut einer originellen Persönlichkeit: einer außergewöhnlichen Erscheinung, die sich jenseits der offiziellen Berufswege verdingte, deren Lebensweg und Tod die Neugier wecken und Fragen aufwerfen. Diese beleuchtet Nerlich in einem spannenden, gut recherchierten Text. Bei der medizinischen Untersuchung des erhaltenen Skelettes des Finessensepperl macht der Pathologe und Mumienforscher überraschende Entdeckungen und kommt einer bis heute unentdeckten Gewalttat auf die Spur.
An einem heißen Sommertag nimmt der Erzähler, ein Münchner Architekt und Dandy, mehrere Termine zur Wohnungsbesichtigung wahr, da er eine Studentenbude für seinen Sohn sucht. Dabei streift er durch Schwabing und angrenzende Stadtviertel. In der Begegnung mit Orten und Freunden taucht er ab in das München der Jahrhundertwende und der 1980er-Jahre, erzählt von schwarzen Witwen und seiner großen Liebe, trifft im Café auf der Leopoldstraße auf Hans Magnus Enzensberger und Klaus Lemke, am Chinesischen Turm die modebewusste Carry Brachvogel, den redseligen Oskar Maria Graf im Atzinger, Otto Gross und Ali Mitgutsch in der Türkenstraße, die frivole Emmy Hennings mit dem Puma im Café Luitpold und viele weitere Gestalten und Bewohner des Schwabinger Schattenreiches. Hautnah und im Rückblick durchlebt er die Veränderungen und Konstanten des Lebens in der großen Stadt.
David und Julia leben als kinderloses Paar in München. Er ist Lektor, sie engagierte Lehrerin. Ihre Beziehung ist glücklich bis zu dem Abend, als Julia mit einer Klasse ins Theater geht. David möchte sie begleiten, was sie zurückweist. So spaziert er allein durchs frühlingshafte Haidhausen und isst in einem Restaurant. An einem Nebentisch sieht er seine frühere Geliebte Carla, die sich mit einem Mädchen, ihrer Tochter Zoe, unterhält. Da die Trennung von Carla vor 18 Jahren sehr schmerzhaft war, gibt David sich nicht zu erkennen. Doch aus dem belauschten Gespräch folgert er, dass das Mädchen seine Tochter sein muss. Gleichzeitig erfährt er, dass Zoe mit Freundinnen nach Rom fahren wird. Besessen von dem Gedanken, Zoe kennenzulernen, drängt er die ahnungslose Julia zu einer spontanen Fahrt in die italienische Metropole. Während er in Rom fieberhaft nach seiner Tochter sucht, gerät die Beziehung zu Julia in eine ernste Krise. Und dann macht sich auch noch der dichtende Makler Marc an Julia heran …
Das Buch zeigt die Bedeutung der kleinen und großen jüdischen Unternehmen in München und macht die Lebens- und Leidenswege der jüdischen Entrepreneure in Hitlers München der Jahre 1933 bis 1945 sichtbar. Wer waren diese Unternehmerfamilien, deren Spuren heute noch in Gebäuden und Geschäften zu erkennen sind, und was geschah mit Unternehmern wie zum Beispiel Bamberger & Hertz (heute Hirmer), Isidor Bach (heute Konen, das Kaufhaus mit der ersten Rolltreppe in München), Heinrich Uhlfelder (heute Stadtmuseum), mit Banken (Aufhäuser) und mit den Kunsthändlern (Bernheimer, Drey, Lämmle, Rosenthal und vielen anderen), für die München weltberühmt war? Der Autor zeigt, wie früh Juden antisemitischer Ausgrenzung und Benachteiligung ausgesetzt waren. Die Münchner Revolution von 1918/19 und der wachsende Antisemitismus werden ebenso beschrieben wie die Verfolgung, Entrechtung, Beraubung und Ermordung vormals geachteter Mitglieder der Stadtgesellschaft. Nach der Machtübergabe an Hitler folgten bald Boykotte und »Arisierungen«, der größte Raubzug der »Gefälligkeitsdiktatur« im nationalsozialistischen Deutschland, später die Deportationen. Ein wichtiger Teil dunkelster Münchner Stadtgeschichte und ein Appell gegen Geschichtsvergessenheit und Antisemitismus heute.
Eine Falle am Eiszeitfluss, eine Bank im Schneeballsystem, ein schwarzer Einser und am Ende ein Eisweiher. Ohne August Exter wäre der Humpen leer geblieben und Luise hätte keine Freunde gefunden – und das 70 Jahre lang. Der Konzertmeister hatte einen Diener – nur für seine Hunde, Hans schickte dem Ritter Pferdeäpfel und später wurde er Kulturpreisträger. Schürzen, Strahlen und viel Pause – das interessierte sogar den Bundespräsidenten. Und etwas Quatsch, Tratsch und Sensationen dürfen auch nicht fehlen.
Münchens 70er Jahre waren laut, schrill und verrucht. Es war ein Jahrzehnt, das Traditionen und Konventionen sprengte und grenzenlose Freiheit versprach. In der Mode fielen alle Schranken: Alles war erlaubt, jeder konnte tragen, was er wollte. Legendär war Münchens Musik- und Disco-Szene und die „Klatschtanten“ der Münchner Zeitungen hatten alle Hände voll zu tun, um die Bevölkerung mit täglichen Berichten über die ausschweifenden Partys der „Schickeria“ zu versorgen. Ein Großereignis stellte das Leben der Münchnerinnen und Münchner dann völlig auf den Kopf: 1972 blickte die ganze Welt begeistert auf die farbenfrohen Olympischen Spiele, die mit dem Attentat des „Schwarzen September“ ein düsteres Ende nahmen. Daran zeigte sich schon: Die 70er Jahre sollten nicht nur als heiteres und buntes Jahrzehnt in die Geschichte eingehen. Als intimer Kenner der Münchner Gesellschaft war der Fotograf Heinz Gebhardt immer dicht dran am Geschehen. Mit seinen Aufnahmen dokumentierte er das Lebensgefühl jener Zeit, aber auch den Alltag der Münchner Bevölkerung. Kritische Distanz und von Humor getragene Nähe zu seiner Heimatstadt zeichnen seine brillanten Schwarz-Weiß-Fotografien aus.
Interessierte können sich den „Kunstführer München Laim“ kostenlos bei der Stadtbibliothek an der Fürstenrieder Straße 53 abholen.
Ein literarischer Streifzug durch Kästners München
München war schon vor dem Zweiten Weltkrieg immer wieder eine wichtige Anlaufstelle für Erich Kästner; nach dem Krieg machte er die Stadt zu seiner Wahlheimat. Hier wirkte er tatkräftig am kulturellen Wiederaufbau mit, übernahm die Feuilletonredaktion der Neuen Zeitung und engagierte sich im politischen Kabarett. Zahlreiche Künstler und Künstlerinnen debattierten auf seinem Sofa über Literatur und Theater, Kunst und Kino, Zigarettenpreise und Zementscheine. Für Kästner war München schließlich auch ein Neubeginn. Die vorliegenden Texte und Gedichte zeichnen ein fesselndes Panorama der bayerischen Landeshauptstadt aus Kästners Perspektive.
Das Buch zum Sound von München, der Musikmetropole: Mitte der 1970er-Jahre: Der »Munich Sound« erobert den Globus – zwischen Tokio und San Francisco tanzt alles nach den Beats aus Bayern. München wird zur absoluten Musik-Hauptstadt der Welt. Donna Summer, Silver Convention und Amanda Lear stürmen die Charts. Die Rolling Stones, Queen und viele andere Größen kommen in die bayrische Landeshauptstadt, um sich ihre Songs im Munich Sound aufpolieren zu lassen. Jens Poenitsch gehörte damals schon als Musiker und Sänger zum Dunstkreis der großen Produzenten. Heute arbeitet er als renommierter DJ in verschiedenen Clubs. Er liefert in dem Buch zum einen einen historischen Rückblick über die Entstehung der damaligen Musikszene, zum anderen auch einen Ausblick auf das, was kam und die Gegenwart prägt. Denn ohne »Munich Sound« gäbe es weder Euro-Disco noch die moderne elektronische Tanzmusik. Der Autor lässt außerdem jede Menge Zeitzeugen zu Wort kommen. Das Ganze wird abgerundet mit vielen Originalfotos aus der Zeit.
Lena Christ: Erinnerungen einer Überflüssigen / Neuausgabe 2024 /
Als uneheliches Kind verbringt Lena Christ (1881–1920) ihre ersten sieben glücklichen Lebensjahre bei den Großeltern, bis sie von ihrer Mutter nach München geholt wird, die dort einen Metzger geheiratet hat. Lena wird nun wie eine Arbeitssklavin missbraucht und von der Mutter psychisch und physisch misshandelt. Erst durch eine Ehe kann sie sich aus diesen Zuständen retten, doch die Verbindung bleibt unglücklich und zerbricht nach acht Jahren. Fast mittellos schlägt sie sich in München durch, bis ihr der Schriftsteller Peter Jerusalem, den sie später heiratet, rät, ihre Erlebnisse aufzuschreiben. 1918 trennt sie sich auch von ihm und lebt als alleinerziehende Mutter mit ihren beiden Töchtern. Als sie in finanzielle Schwierigkeiten gerät, versucht sie Geld zu beschaffen, indem sie billige Gemälde verkauft, die sie mit gefälschten Signaturen bekannter Künstler versieht. Als Prozess und drastische Strafe drohen, nimmt sie sich am Münchner Waldfriedhof mit einer Dosis Zyankali das Leben. /
Lena Christ schrieb neun Bücher, von denen die ›Erinnerungen einer Überflüssigen‹ das beeindruckendste ist: Ein autobiografisch geprägtes Werk von hoher literarischer Qualität, durchaus versehen mit fiktionalen Elementen. – Zu Ehren der heute als Schriftstellerin hoch angesehenen Lena Christ gibt es seit dem Jahr 2000 ein Bildnis in der Ruhmeshalle an der Theresienwiese in München, wo die Büsten bedeutender Persönlichkeiten aus Bayern ausgestellt sind.
In unterschiedlichen Kontexten begegnen uns Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten. So gut wie nie ahnen wir, welch bittere und gewaltsame Erfahrungen sie in ihrem Heimatland und auf ihrer Flucht erlebt haben. Sechs Geflüchtete haben Cornelia von Schelling und Waltraud Volger einen Blick hinter ihre nur scheinbar normale Welt gestattet. In zahlreichen Treffen haben sie ihnen ihre schmerzhafte Geschichte anvertraut – warum es keine Alternative zur Flucht aus ihrem Land gab und zu welch tiefen psychischen Verstörungen das geführt hat. Die Schatten der Vergangenheit erschweren Geflüchteten ein einigermaßen sicheres, normales Leben. Refugio München, das Beratungs- und Behandlungszentrum für Menschen mit Fluchterfahrung, ermöglicht ihnen, einen Weg dahin zu finden: mithilfe professioneller psychosozialer, therapeutischer und pädagogischer Arbeit sowie der systematischen Einbeziehung der Prägungen der Geflüchteten durch deren kulturelle Wurzeln. Sieben Texte zeigen diese Angebote von Refugio München in Theorie und Praxis.
Der 1. Stadtbezirk von München Altstadt-Lehel ist das historische, politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Bayerns. Hier liegt nicht nur das Rathaus, sondern ist auch der Sitz der Staatskanzlei des Freistaates Bayern und von Ministerien sowie der Regierung von Oberbayern. Beginnend mit der Gründung 1158 stieg die Isarmetropole zu einer der wichtigsten, erfolgreichsten und beliebtesten Millionenstädte Europas auf. Im vorliegenden Buch wird die wechselvolle Geschichte des Stadtzentrums mit aktuellen Entwicklungen bis heute dargestellt. Bemerkenswert sind hier Kirchen und zahlreichen Kultureinrichtungen wie Museen und Theater, aber auch der Englische Garten.
Schwerpunktthema: Der Volksgarten (2)
Die Ausstellung „Mehr als nur Sport: GyninAsia in der Antike“ beleuchtet eine der zentralen und kulturell prägenden Institutionen der antiken griechischen Stadt: das Gymnasion. Dabei stützt sie sich insbesondere auf ein deutsch-französisches Forschungsprojekt zur Geschichte dieser Einrichtung in Kleinasien, einem Teil der heutigen Türkei.
Ausstellung und Begleitbuch bieten nicht nur eine Einführung zum griechischen Gymnasion, sondern auch Einblicke in die Welt der Agonistik. Damit wird die für die griechische Antike so charakteristische Kultur des Wettkampfs bezeichnet. Dieser Band zeichnet ein facettenreiches Bild von der rund tausendjährigen Geschichte des Gymnasions zwischen dem 5. ]h. v. und dem 5. ]h. n. Chr., von seiner Rolle in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft, aber auch von seiner Bedeutung für Religion und Alltag. Gleichzeitig liegt im Sinne des Forschungsprojekts ein besonderer Fokus auf den regionalen Entwicklungen dieser Institution im antiken Kleinasien.
Trinkgefäße und Tafelaufsätze in Schiffsform gehören zu den faszinierendsten Schöpfungen der Goldschmiedekunst im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert. Prachtvoll und detailreich gearbeitet, erzählen diese außergewöhnlichen Gefäße von höfischer Tafelkultur, aber auch von Schiffsbau und Seefahrt sowie von einer durch Globalisierung und Kolonialisierung geprägten Zeit.In der Spätrenaissance symbolisierten prachtvolle Schiffspokale Status und Herrschaft. Der opulente Band zeigt, warum und in welcher Funktion Schiffe den Weg auf die Tafel fanden. Die große Beliebtheit der repräsentativen Schaustücke hing wesentlich mit der zeitgenössischen Bedeutung von Schiffen zusammen. Sie waren ebenso Sinnbilder für den im globalen Seehandel erworbenen Reichtum wie auch für die Machtansprüche von Handelshäusern und Herrscherdynastien auf den Weltmeeren und fremden Kontinenten.