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Das Haus in der Widenmayerstraße

Titel Das Haus in der Widenmayerstraße
Autor:in Zucker Ada Zapperi
Verlag Verlag ohne Geld
Erscheinung November 2017
Seiten 296
ISBN/B3Kat B077HTLSNC
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Kategorie Roman 
Suchbegriff Nationalsozialismus 
Regierungsbezirk Oberbayern
Stadtbezirk Altstadt-Lehel
Straße Widenmayerstraße 

Ein junges Mädchen, in der Toskana geboren und aufgewachsen, aber mit deutschen Wurzeln, kommt zum Studium nach München. Sie hat vom Großvater eine Wohnung in der Widenmayerstraße geerbt, groß, düster und überraschenderweise auch bewohnt - eine Frau Edith mit ihrem französischen Kater ist dort zuhause, angeblich die ehemalige Haushälterin des Großvaters. Für Serafina, sorglos und ein wenig oberflächlich mit ihrer schwedischen Mutter und dem deutschen Aussteiger-Vater in Italien aufgewachsen, ist vieles unverständlich. Von der dunklen Zeit der Großväter, dem Krieg und der Naziherrschaft, hat sie - wie fast alle jungen Menschen ihrer Generation - nur eine sehr verschwommene Vorstellung. Aber durch einige Bemerkungen der Frau Edith neugierig gemacht, beginnt sie die Vergangenheit der väterlichen Familie aufzudröseln und stößt dabei auf tiefe Verstrickungen mit dem Unrechtsystem des tausendjährigen Reiches. Auch der geliebte Vater entpuppt sich als ganz anders, als er der Tochter immer erschienen ist und die geheimnisvolle Existenz von Frau Edith erfährt ebenfalls eine unerwartete Aufklärung.

Abgesehen von den spannenden und berührenden Geschehnissen die erzählt werden, beeindruckt der Roman vor allem durch das Miterleben der - man möchte fast sagen - Menschwerdung der jungen Serafina, die durch die neuen Erkenntnisse in eine tiefe Krise gestürzt wird, daraus aber als bewusst lebende, gereifte junge Frau hervorgeht. Dabei spielt die erste Ehefrau des Vaters eine wesentliche Rolle, die sie mit mütterlicher Wärme umgibt und immer als Zufluchtsort bereit steht. Und auch der Kater Fuset, trägt überraschend zu einem versöhnlichen Ende bei.