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Bayern

Streifzüge durch zwölf Jahrhunderte

Titel Bayern
Untertitel Streifzüge durch zwölf Jahrhunderte
Autor:in Fink Alois
Verlag Süddeutscher Verlag
Erscheinung 1982
Seiten 351
ISBN/B3Kat 3799156577
Zitierhinweis:

Das Alter des bayerischen Staates, seine historische Altsformung, die vielschichtige Entwicklung in Stammesgebieten, die ihm später zugewachsen sind, die zahlreichen alten Kulturstätten in dem schönen Land, das dichte, hier anknüpfende Netz von Beziehungen zu den europäischen Großmächten, die Mission des neuen Bayern in der deutschen Geschichte — das alles sich leibhaftig zu vergegenwärtigen, ist die Voraussetzung für ein gesundes bayerisches Selbstverständnis und Selbstbewußtsein. Gerade an diesem Punkt will die vorliegende Sammlung von Studien zum Thema Bayern einsetzen. Ihre Anfänge liegen in jener mit dem Namen Alois Fink verknüpften Sendereihe „Unbekanntes Bayern", deren einstige anregende Wirkung auf breite Schichten von Rundfunkhörern nicht leicht überschätzt werden kann. Eine Wirkung, die noch dadurch vertieft worden ist, daß viele Sendungen seinerzeit in einer Buchreihe des Süddeutschen Verlages gedruckt erschienen sind. Zehn Jahre lang war der jeweils im Herbst erscheinende Band dieser Reihe das bevorzugte Geschenk für Kenner Bayerns und solche, die es werden wollten. Noch heute reißt die Nachfrage nach „UB-Bänden" nicht ab. Weil sie nicht mehr befriedigt werden kann, fühlt sich der Verlag verpflichtet, eine Auswahl von Beiträgen aus der früheren Serie „Unbekanntes Bayern" vorzulegen.
Wiederum ist es Alois Fink, der diese Auswahl getroffen hat. Er ist dabei nicht nur dem Gang der Geschichte von den Agilolfingern bis in die Gegenwart herein gefolgt, sondern hat auch das Land und seine Städte — selbst mit Einschluß der Pfalz — im Auge behalten und überdies auf die Nahtlinien zwischen Bayern und Europa geachtet. Ob es nun um die Grafen von Andechs geht oder um Montgelas und Ludwig L, um Straubing, Wasserburg oder Nürnberg, Würzburg, Rott am Inn oder Ottobeuren, um Bayern und Spanien oder Bayern und Rußland, immer wird der Leser durch hervorragende Sachkenner informiert und genießt zugleich einen Darstellungsstil, der seine Farbe und Lebendigkeit aus dem Charakter der einstigen Rundfunksendungen bezieht. Von Beitrag zu Beitrag wächst beim Leser aber auch die Einsicht, wie oft ein kleines Stück Welt größere, bis in die Gegenwart reichende Zusammenhänge widerzuspiegeln vermag. Wer sich diesen Streifzügen durch das Bayern der letzten zwölf Jahrhunderte anschließt, durchmißt nicht tote Lokalgeschichte oder Provinzlandschaft, sondern weites europäisches Kulturgelände.