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Ludwig I. und die Kunst

Die Leidenschaft des Königs

Titel Ludwig I. und die Kunst
Untertitel Die Leidenschaft des Königs
Autor:in Putz Hannelore
Verlag C.H. Beck Verlag
Buchart Gebundene Ausgabe
Erscheinung 2014
Seiten 217
ISBN/B3Kat 3406670156 (978-3406670152)
Kategorie Herrscher 
Personen König Ludwig I. von Bayern 
Straße Ludwigstraße 

Wie wirkmächtig die Leidenschaft Ludwigs I. für die Kunst war, lässt die Würdigung des Parlamentsausschusses in London im Jahr 1836 erahnen, die Bayern als «classic country ofthc arts» adelte. Hatte Ludwig bereits als Kronprinz im Rahmen seiner Möglichkeiten keine Kosten gescheut, Kunstwerke zu erwerben und Künstler zu fördern, so geriet ihm als König die Kunst zur Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Er hatte mit einem klaren Blick für die politischen Realitäten in Europa erkannt, dass Bayern niemals im Konzert der Mächte Frankreich, England, Österreich, Russland und Preußen würde mithalten können - nicht zuletzt weil dem Königreich dafür die machtpolitische Größe und militärische Potenz fehlte. Seiner Einsicht, auf diesem Feld die Konkurrenz gar nicht erst zu suchen, sondern sich der Förderung der bildenden Künste zu verschreiben, verdanken Bayern und insbesondere München zahllose Meisterwerke der Architektur, Plastik und Malerei. Stellvertretend dafür seien an
dieser Stelle nur das weltweit erste als solches geplante und gebaute Museum für Antiken - die Glyptothek -, die Ruhmeshalle mit der Bavaria-Statue auf der Theresienwicsc und die Schönheitengaleric erwähnt. Die Künstler, die es aus allen Teilen Deutschlands nach München zog, dankten es ihrem Förderer mit zahlreichen Huldigungsadressen und Festen - auch wenn sie vielfach darunter litten, dass der König immer wieder höchstpersönlich in ihren schöpferischen Prozess eingriff. Denn an seiner eigenen künstlerischen Kompetenz hegte der Mäzen und Monarch keinen Zweifel. Das führte mitunter zu harten Auseinandersetzungen selbst mit renommierten Größen wie beispielsweise dem Baumeister Leo von Klenze oder dem Maler Peter von Cornelius. 

Von all dem erzahlt die Historikerin Hannelore Putz in ihrem gleichermaßen lebendig und kenntnisreich geschriebenen Buch, in dem sie sich auf einen König konzentriert, der den bildenden Künsten eine hervorragende Rolle in seinem Leben zubilligte - und der dafür mehr als die Hälfte seiner privaten
Einnahmen aufwandte.

Hannelore Putz habilitierte sich über das Thema «König Ludwig I. von Bayern als Bauherr und Kunstsammler», hat an der «Edition des Briefwechsels zwischen König Ludwig I. und Leo von Klenze» mitgearbeitet und ist Mitherausgeberin des «Briefwechsels zwischen König Ludwig I. von Bayern und
Johann Martin von Wagner».