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Friedenspropaganda und Kriegsvorbereitung 1935 - 1939

Der Nationalsozialismus Band 2

Titel Friedenspropaganda und Kriegsvorbereitung 1935 - 1939
Untertitel Der Nationalsozialismus Band 2
Autor:in Hampel Johannes
Verlag Bayerische Landeszentrale für politische Bildung
Buchart Broschüre
Erscheinung 1993
Seiten 352
ISBN/B3Kat B002C3C2WC
Kategorie Nationalsozialismus 
Regierungsbezirk Oberbayern
Zitierhinweis:

Vorwort zur 1. Auflage

 

Die Literatur über die Zeit des NS-Regimes ist kaum noch zu überblicken. Jedes Jahr erscheinen neue Untersuchungen dieses unheilvollen und folgenschweren Abschnittes deutscher Geschichte.

 

Nachdem der erste Band unter dem Titel „Machtergreifung und Machtsicherung" (1933-1935) erschienen ist, setzt die Landeszentrale mit dem vorliegenden zweiten Band, dem noch ein weiterer Band folgen soll, ihre „Zeitgeschichte im Medienverbund (Wort + Bild + Dokumentation + Originalton auf Tonkassette)" auch zum Thema „Der Nationalsozialismus"fön. Anhand herausgehobener Originalquellen und authentischen Bildmaterials wird der Leser zur Auseinandersetzung mit Zeitzeugnissen aufgefordert. Die wissenschaftliche Fundierung der Darstellung und Hinweise auf weiterführende Literatur erleichtem das Verständnis eines Erkenntnisprozesses, der noch lange nicht abgeschlossen ist. Deshalb kann auch dieser Band nicht alle Erwartungen erfüllen, die an ihn sicherlich gestellt werden. Es ist aber schon viel erreicht, wenn sich der Leser — von sehr anschaulich geschilderten Einzelereignissen begleitet und angeregt — mit dem zeitgeschichtlichen Geschehen befassen kann.

 

Dabei erweisen sich die Originaltöne der Tonkassetten als große Bereicherung, die für den Unterricht und das Selbststudium hervorragend geeignet sind. Kurze verbindende Texte ermöglichen die Einordnung dieser akustischen Quellen in den historischen und politischen Zusammenhang.

Mit diesem multimedial gestalteten Studieneinheiten zur Zeitgeschichte kommt die Bayerische Landeszentrale dem Bedürfnis schulischer und außerschulischer Mittler politischer Bildung entgegen, dem Bürger eine unmittelbare Begegnung mit Politik und Geschichte zu vermitteln.

 

Wie wichtig die Information über und die Beschäftigung mit dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte ist, haben nicht zuletzt der sog. „Historikerstreit" und das 40jährige Gedenken zur sog. „Reichskristallnacht" gezeigt.

Wer Lektionen nicht lernt, muß sie wiederholen. Diese Grunderfahrung gilt auch hinsichtlich der Geschichte. Die Lektion der Diktatur und des Zweiten Weltkrieges hat uns Deutsche belehrt, wie unendlich kostbar der Schutz des freiheitlichen Rechts- und Sozialstaates für den Bürger ist. Wir dürfen aber nicht übersehen, daß es auch heute wieder Stimmen gibt, die mit utopischem Radikalismus oder ethischem Rigorismus das demokratische System in Frage stellen. Wer jedoch den Anspruch erhebt, über einzig wahre und unwiderlegbare Überzeugungen zu verfügen, der kündigt mit solch elitärer Attitüde den Grundkonsens mit unserer demokratischen Ordnung auf und verfällt letztlich erneut einer totalitären Versuchung.

Lassen wir keinen Zweifel daran aufkommen, daß für uns die Geschichte Lehrmeisterin für die Zukunft geworden ist.

 

Dr. Heinrich Wackerbauer

Direktor der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit