Münchner Friedhofsportal

geboren 20.12.1857 (Hannover)
gestorben 29.12.1918 (München)
Berufsgruppe Wissenschaftler (Wissenschaftler)
Beruf Wissenschaftler
Personenverzeichnis Crusius Otto 
Friedhof Waldfriedhof - Alter Teil
Straßenbenennung Crusiusstraße *1934
1. Altstadt-Lehel - Lehel
Lage 130-W-43
Wikipedia Otto_Crusius
Otto Crusius wurde 61 Jahre alt.
Nach Otto Crusius wurde die Straße Crusiusstraße benannt.

Otto Carl Friedrich Hermann Crusius war ein deutscher Klassischer Philologe, der Lehrstühle an den Universitäten Tübingen, Heidelberg und München innehatte.

Otto Crusius war das einzige Kind des hannoverschen Konsistorialrevisors Otto Carl Siegismund Crusius (1794–1861) und seiner zweiten Gattin Sophie Charlotte Elisabeth geb. Winkelmann (1825–1900). Seine väterliche Stammliste steht bei seinem Vorfahren Balthasar Crusius (1550–1630). Nach dem Schulbesuch in Hannover studierte er von 1875 bis 1879 in Leipzig, u. a. bei Friedrich Ritschl und Otto Ribbeck, und wurde dort 1879 mit einer Arbeit über Babrios promoviert. 1880 wurde Crusius Oberlehrer am Königlichen Gymnasium in Dresden. 1883 habilitierte er sich in Leipzig über griechische Sprichwörter und wurde 1885 Lehrer an der Thomasschule zu Leipzig.

1886 ging Crusius als Professor und Nachfolger Erwin Rohdes nach Tübingen und wechselte 1898, wieder in Nachfolge Rohdes, an die Universität Heidelberg, 1903 an die Universität München[1] (Nachfolge Wilhelm von Christs). Im Seminar für Klassische Philologie der Universität München ist heute eine Bronzebüste von Karl Baur ausgestellt.

Im Jahr seiner Berufung nach München wurde Crusius zum außerordentlichen Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt, 1905 folgte die Wahl zum ordentlichen Mitglied; 1915 wurde er Präsident der Akademie.[2] Ferner war er korrespondierendes Mitglied der Wiener Akademie der Wissenschaften sowie Ehrendoktor der Universitäten Dublin und Athen. 1910 erhielt er den Bayerischen Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst.

1889 wurde Crusius Herausgeber der Zeitschrift Philologus. Er gab ab 1909 für das Nietzsche-Archiv in Nachfolge Ernst Holzers gemeinsam mit Wilhelm Nestle die philologischen Arbeiten Friedrich Nietzsches heraus. 1902 veröffentlichte er eine Biographie Erwin Rohdes, der sich unter anderem mit griechischen Fabeln und Sprichwörtern, mit griechischer Lyrik und mit antiker Musik beschäftigt hatte.

Crusius unterzeichnete den Gründungsaufruf der Deutschen Vaterlandspartei, einer sich 1917 im Ersten Weltkrieg formierenden rechtsextremen Gruppierung, die sich gegen Friedensverhandlungen stellte und eine plebiszitäre Militärherrschaft anstrebte.[3] Er war selbst Mitglied dieser Partei und Verfasser von Kriegsliedern.

Er heiratete 1885 Franziska von Bihl (1858–1939), mit der drei Kinder hatte: Elisabeth (1886–1970), Otto Eduard (1892–1965) und Friedrich (1897–1941).

Sein Nachlass befindet sich in der Bayerischen Staatsbibliothek.

Dieser Text basiert auf dem Artikel Otto_Crusius aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Literatur

Crusius Otto
Otto Crusius
Bildrechte: Friedrich Müller creator QS:P170,Q1461233, Otto Crusius (1857-1918) um1910, CC BY-SA 4.0

I.M. Hofsattler und Hofwagenfabrikant