Münchner Friedhofsportal

geboren 28.6.1865 (Grünberg, (Schlesien))
gestorben 1.2.1910 (Dresden)
Berufsgruppe Literaten (Kunst und Kultur)
Beruf Schriftsteller
Personenverzeichnis Bierbaum Otto Julius 
Friedhof Waldfriedhof - Alter Teil
Straßenbenennung Bierbaumstraße *1938
21. Pasing-Obermenzing - Pasing
KünstlerSchmarje Walther
Lage 43-W-22 EWG Waldgr
Wikipedia Otto_Julius_Bierbaum
Die Grabstätte ist als Städtisches Ehrengrab eingetragen
Otto Julius Bierbaum wurde 45 Jahre alt.
Nach Otto Julius Bierbaum wurde die Straße Bierbaumstraße benannt.

Otto Julius Bierbaum war ein deutscher Journalist, Redakteur, Schriftsteller und Librettist. Bekannt war er auch unter den Pseudonymen „Martin Möbius“ und „Simplicissimus“.

Bierbaum wuchs in Dresden und Leipzig auf. Nach dem Abitur an der Thomasschule zu Leipzig studierte er an der Universität Zürich, der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin und der Universität Leipzig Rechtswissenschaft und Philosophie (und Chinesisch). 1887 wurde er Mitglied des Corps Thuringia Leipzig. Nach dem Studium schrieb er ab 1887 Feuilletons und Rezensionen. Er wurde Redakteur und später Herausgeber der Zeitschriften Die freie Bühne/Neue Deutsche Rundschau, Pan und Die Insel. Nachdem er bis 1893 in München und Oberbayern gewohnt hatte, dann in Berlin, Italien, Südtirol (Schloss Englar, Eppan) und Wien, ging er von 1900 bis 1909 wieder nach München und zog von dort nach Dresden. Sein literarisches Schaffen war äußerst variantenreich. Als Lyriker benutzte er neben den Formen des Minnesangs auch die der Anakreontik sowie des einfachen Volksliedes.

1897 veröffentlichte Bierbaum seinen Roman Stilpe, der Freiherrn Ernst von Wolzogen außer zu wohlwollender Kritik auch zu seinem Kabarett Überbrettl anregte. Im Folgejahr vertonte Richard Strauss sein Gedicht Junghexenlied.

Über den George-Kreis spottete er „Feierlich sein ist alles! Sei dumm wie ein Thunfisch, temperamentlos wie eine Qualle, stier besessen wie ein narkotisierter Frosch, aber sei feierlich, und du wirst plötzlich Leute um dich sehen, die vor Bewunderung nicht mehr mäh sagen können.“ (Otto Julius Bierbaum 1900

Sein 1903 erschienenes Reisebuch Eine empfindsame Reise im Automobil schildert eine Fahrt, die das Ehepaar Bierbaum 1902 mit einem Cabrio der Adlerwerke von Deutschland über Prag und Wien nach Italien (und auf der Rückreise via die Schweiz) unternahm. Es gilt als erstes Autoreisebuch der deutschen Literatur. Bei der erwähnten Fahrt überquerte Bierbaum als erster Deutscher den Gotthardpass mit einem Auto.

1905 verfasste Bierbaum unter dem Titel Zäpfel Kerns Abenteuer eine Adaption von Carlo Collodis Pinocchio-Geschichte. 1910 bereitete er für den Georg Müller Verlag die Bücherreihe Bücherei der Abtei Thelem vor, als deren Herausgeber er auftrat. Er verstarb nach langer Krankheit 1910 in Dresden und wurde auf dem Waldfriedhof München beigesetzt.

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Adressen in München

Literatur

Bierbaum Otto Julius
Otto Julius Bierbaum
Bildrechte: unbekannt, Martin Möbius, als gemeinfrei gekennzeichnet

I.M. Hofsattler und Hofwagenfabrikant