Kunst & Kultur

Gedenkstele für Sylvia Klar und Max Klar

Name Gedenkstele für Sylvia Klar und Max Klar
Stadtbezirk 9. Neuhausen-Nymphenburg
Stadtbezirksteil Dom Petro
Straße Platz der Freiheit
Objekt Platz der Freiheit
Art Gedenkstele
Jahr 2016
Personen Klar Sylvia  Klar Max  
Künstler:innen Kastner WolfranReuther IngridGrube ErnstMühldorfer FriedbertStrauß EvaWagemann-Laquai Judi
Infotafel 

Inschrift

Max und Sylvia Klar waren Pazifisten. Max Klar, Leiter einer Klinik für Orthopädie und Chirurgie, war einige Jahre Vorsitzender der Münchner „Deutschen Friedensgesellschaft“ und Funktionär im „Verein zur Abwehr des Antisemitismus“. Beide Vereine wurden von den Nazis zerschlagen und Max Klar im März 1933 auf unbekannte Zeit im Gefängnis Stadelheim inhaftiert.

Das jüdische Ehepaar Klar war mit dem SPD-Politiker Wilhelm Hoegner befreundet und stand sowohl dem sozialdemokratischen Widerstand als auch der Widerstandsgruppe Neu Beginnen nahe. Im Juli 1933 versteckte Sylvia Klar den von der Bayerischen Politischen Polizei gesuchten Hoegner einige Tage in ihrer Wohnung in der Jutastraße und in ihrem Jagdhaus bei Ingolstadt. Am 11. Juli 1933 fuhr sie ihn mit dem Auto ihres Mannes in die Nähe von Mittenwald, von wo Hoegner die Flucht über die Berge nach Tirol gelang.

In der „Reichskristallnacht“ am 9. November 1938 verschleppten die Nazis Max Klar als „Schutzhäftling“ ins KZ Dachau. 20 Tage später kam der schwer Zuckerkranke dort unter unbekannten Umständen ums Leben. Bei der Beerdigung legte sie ihm ein schwarz-rot-goldenes Bändchen unter den Kopf, die Farben der Weimarer Republik.

Obwohl Sylvia Klar sich ihrer eigenen Gefährdung bewusst war, ließ sie über den Britischen Konsul emigrierten Juden deren zurückgelassene und dringend benötigte Wertsachen zukommen. Im Dezember 1939 verhaftete die Gestapo Klar wegen „Vergehens gegen das Heimtückegesetz“ und des „fortgesetzten Devisenvergehens“.

Im Januar 1940 kam sie als „politischer Häftling“ ins Frauen-Konzentratiorislager Ravensbrück. Am 9. Juni 1942 wurde sie in den Gaskammern der Tötungsanstalt Bernburg ermordet.

Quelle: Infotafel vor Ort



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