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Plan von München von Tobias Volkmer (1613)

Plan von München von Tobias Volkmer (1613)

Orginal Koloriert (Willhalm Gerhard)


Volkmer's Plan von München 1613. Die Maximilianische Residenz ist nicht angegeben, da dieselbe damals noch nicht fertiggebracht war. --- Im Sandner'schen Relief v. J. 1570 (siehe Volkskunst u. Volkskunde 8. Jahrgang Heft 5-7 v. G. Steinlein) wurden die Residenzgebäulichkeiten nachträglich angebracht. - Auf dem Volkmer'schen Plan fehlt auch die "Neue Veste", welche schon 1392 erbaut wurde, 1579 teilweise abbrannte. Das neue "Vesttor" ist angegeben.

Das vor der Herzog-Maxburg liegende "Herzogenstadttor", das "Herzogspital" (das Josephspital besteht noch nicht). Die Kreuzkirche führt den Namen "St. Peters-Gottesacker". An der Stelle des heutigen Gasthauses "Zum blauen Bock" am Sebastiansplatz steht die "Sebastianskapelle" (Nr. 19). Im Rosental, Krottental (bezeichnet Nr. 15) ist die 1588 erbaute "Sebastianskapelle" des Herzog Ferdinand und die spätere Wartenberg'sche Behausung sichtbar. Neben dem Schiffertor (Einlaß) ist die v. Seefeld'sche Behausung  (siehe Blatt 66). An der Nordostecke steht ein viereckiger Wartturm, der "Lueg in's Land" (Nr. 49). Weiter westlich (Nr.31) das Wurzertor (Kosttor), links von dem für die Residenz freigelassenen Raum das "Schwabingertor" (Unsers Herrn-Tor). Der Stadtmauer folgend die Salvatorkirche, am Plan noch "Unser Lieben-Frauen-Gottesacker", seit 1774 aufgehoben. Am Promenadeplatz, früher Kreuzgasse genannt, stehen die Salzstädel (siehe Blatt 100), vor der Michaelskirche steht der St. Johannisbrunnen. In der heutigen Damenstiftsstraße findet sich die damalige "St. Annakirche", dahinter die schon im Jahre 788 bestehende "Altheimer Basilika", die älteste Kirche Münchens am Altheimereck bezw. Saumarkt. Zwischen Wein- und Dienersgasse ist die "Neustiftkirche" resp. "Gruftkirche" an der heutigen Gruftstraße sichtbar. (Sühnekirche für die im Jahre 1285 durch die Münchener verbrannte Synagoge und der darin befindlichen 180 Juden.) An Stelle des heutigen Max-Josef-Platzes die Franziskanerkirche (Nr. 7). Daneben das "Riedler-Frauenkloster" "Auf der Stiege" genannt (Nr.12), sowie das "Bittrichkloster"  (Ecke Residenz und Perusastraße); die Peterskirche hat bereits einen Turm, früher zwei (seit 1618 in seiner jetzigen Gestalt). Die "Heiliggeistkirche" (Katharinenkapelle) im Spital (gegr. 1251) noch ohne Turm. Die alten Tore der 1175 schon bestandenen Leonischen Stadtumwallung mit Graben sind deutlich erkennbar, desgleichen die äußere unter der Regierung Kaiser Ludwig des Bayern zu Anfang und gegen Mitte des 14. Jahrhunderts errichtete Stadtmauer. München hatte damals 118 bemalte Türme und Tore. Außerhalb der Stadtmauer finden sich zahlreiche Hopfengärten und Krautäcker; vor der Herzog-Maxburg das "Kapuzienerkloster". Vor dem Neuhausertor das "Herrnstachelschießen", der spätere "Herzoggarten" (heute Justizpalast); an der Straße auf Augspurg die "Zill-stat", das ist die spätere Schießstätte, jetziger Hauptbahnhof. Außerhalb des Sendlingertorplatzes ist der südliche "Gottesacker zu St. Stephan"  (angelegt 1580) eingezeichnet. Die Heiliggeistmühle an der heutigen Müllerstraße ebenfalls sichtbar. Der Weg über die Isarbrücke (noch aus Holz) führt durch den roten Turm. Das "Gasteigkirchlein" mit Siechenhaus, sowie der Abrecher. Weitere Erklärungen am linken Rand des Planes.

Lit. Bayerland Band 14, Seite 528

Lit. zur Geschichte Münchens; Westenrieder, Prof., München 1782. Bergmann Mich. v., München 1783. Grammer Ant., "Teutsches Rom" 1784. Burgholzer Joseph, München 1796. Hübner Lorenz, München 1803. Baumgartner Anton, Polizey Übersicht, München 1805. Lipowsky Fr. Jos., München 1814, 1815. Eisenmann Joh. Ant., München 1814. Lewald Aug., Stuttgart 1835. Göltl Dr., München 1838. Wolf Dr. J. H., München 1838. Trautmann Frz., Münchner Stadtbüchlein 1857. Trautmann Frz., Altmünchner Wahr- und Denkzeichen. Mayer Jos. Maria, Münchner Stadtbuch 1868. Destouches E. v., Säkularbilder, München 1884. Oberbayrisches Archiv, histo. Verein für Oberbayern, Bay. Annalen, 1833. Das Inland, Tageblatt 1830. 

 

Titel Plan von München von Tobias Volkmer (1613)
Autor Volkmer Tobias
Zeit 1613
Ort München
Lat/Lng 48.13722 - 11.57554
Kategorie Stadtplan 
Bildart Kupferstich
Bildgröße 4239px - 2968px
Alte Bilder 2021-04-04 19:30:50

Volkmer's Plan von München 1613. Die Maximilianische Residenz ist nicht angegeben, da dieselbe damals noch nicht fertiggebracht war. --- Im Sandner'schen Relief v. J. 1570 (siehe Volkskunst u. Volkskunde 8. Jahrgang Heft 5-7 v. G. Steinlein) wurden die Residenzgebäulichkeiten nachträglich angebracht. - Auf dem Volkmer'schen Plan fehlt auch die "Neue Veste", welche schon 1392 erbaut wurde, 1579 teilweise abbrannte. Das neue "Vesttor" ist angegeben.

Das vor der Herzog-Maxburg liegende "Herzogenstadttor", das "Herzogspital" (das Josephspital besteht noch nicht). Die Kreuzkirche führt den Namen "St. Peters-Gottesacker". An der Stelle des heutigen Gasthauses "Zum blauen Bock" am Sebastiansplatz steht die "Sebastianskapelle" (Nr. 19). Im Rosental, Krottental (bezeichnet Nr. 15) ist die 1588 erbaute "Sebastianskapelle" des Herzog Ferdinand und die spätere Wartenberg'sche Behausung sichtbar. Neben dem Schiffertor (Einlaß) ist die v. Seefeld'sche Behausung  (siehe Blatt 66). An der Nordostecke steht ein viereckiger Wartturm, der "Lueg in's Land" (Nr. 49). Weiter westlich (Nr.31) das Wurzertor (Kosttor), links von dem für die Residenz freigelassenen Raum das "Schwabingertor" (Unsers Herrn-Tor). Der Stadtmauer folgend die Salvatorkirche, am Plan noch "Unser Lieben-Frauen-Gottesacker", seit 1774 aufgehoben. Am Promenadeplatz, früher Kreuzgasse genannt, stehen die Salzstädel (siehe Blatt 100), vor der Michaelskirche steht der St. Johannisbrunnen. In der heutigen Damenstiftsstraße findet sich die damalige "St. Annakirche", dahinter die schon im Jahre 788 bestehende "Altheimer Basilika", die älteste Kirche Münchens am Altheimereck bezw. Saumarkt. Zwischen Wein- und Dienersgasse ist die "Neustiftkirche" resp. "Gruftkirche" an der heutigen Gruftstraße sichtbar. (Sühnekirche für die im Jahre 1285 durch die Münchener verbrannte Synagoge und der darin befindlichen 180 Juden.) An Stelle des heutigen Max-Josef-Platzes die Franziskanerkirche (Nr. 7). Daneben das "Riedler-Frauenkloster" "Auf der Stiege" genannt (Nr.12), sowie das "Bittrichkloster"  (Ecke Residenz und Perusastraße); die Peterskirche hat bereits einen Turm, früher zwei (seit 1618 in seiner jetzigen Gestalt). Die "Heiliggeistkirche" (Katharinenkapelle) im Spital (gegr. 1251) noch ohne Turm. Die alten Tore der 1175 schon bestandenen Leonischen Stadtumwallung mit Graben sind deutlich erkennbar, desgleichen die äußere unter der Regierung Kaiser Ludwig des Bayern zu Anfang und gegen Mitte des 14. Jahrhunderts errichtete Stadtmauer. München hatte damals 118 bemalte Türme und Tore. Außerhalb der Stadtmauer finden sich zahlreiche Hopfengärten und Krautäcker; vor der Herzog-Maxburg das "Kapuzienerkloster". Vor dem Neuhausertor das "Herrnstachelschießen", der spätere "Herzoggarten" (heute Justizpalast); an der Straße auf Augspurg die "Zill-stat", das ist die spätere Schießstätte, jetziger Hauptbahnhof. Außerhalb des Sendlingertorplatzes ist der südliche "Gottesacker zu St. Stephan"  (angelegt 1580) eingezeichnet. Die Heiliggeistmühle an der heutigen Müllerstraße ebenfalls sichtbar. Der Weg über die Isarbrücke (noch aus Holz) führt durch den roten Turm. Das "Gasteigkirchlein" mit Siechenhaus, sowie der Abrecher. Weitere Erklärungen am linken Rand des Planes.

Lit. Bayerland Band 14, Seite 528

Lit. zur Geschichte Münchens; Westenrieder, Prof., München 1782. Bergmann Mich. v., München 1783. Grammer Ant., "Teutsches Rom" 1784. Burgholzer Joseph, München 1796. Hübner Lorenz, München 1803. Baumgartner Anton, Polizey Übersicht, München 1805. Lipowsky Fr. Jos., München 1814, 1815. Eisenmann Joh. Ant., München 1814. Lewald Aug., Stuttgart 1835. Göltl Dr., München 1838. Wolf Dr. J. H., München 1838. Trautmann Frz., Münchner Stadtbüchlein 1857. Trautmann Frz., Altmünchner Wahr- und Denkzeichen. Mayer Jos. Maria, Münchner Stadtbuch 1868. Destouches E. v., Säkularbilder, München 1884. Oberbayrisches Archiv, histo. Verein für Oberbayern, Bay. Annalen, 1833. Das Inland, Tageblatt 1830. 

 

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