Münchner Architektur

Turnhalle

Name Turnhalle
Architekt Rank Gebrüder  
Stadtbezirk 2. Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt
Stadtbezirksteil Am alten Südfriedhof
Straße Häberlstraße 11
Jahr Baubeginn 1909
Jahr Fertigstellung 1909

Plan

title=Turnhalle - Häberlstraße - Rank Gebrüder
Turnhalle Häberlstraße
Urheber:

Quellen

Männer Turnverein München von 1879
Zauner - München in Kunst und Geschichte (1914)

Turnverein, Münchner Männer, Häberlstr. 11. Turnhalle, erbaut 1909 von Gebr. Rank. Hauptbau so situiert, daß ein großer Spielplatz von 64000 qm freibleibt. Außer auf gute Belichtung (durch Lichthöfe) und Lüftung wurde auf größtes Fassungsvermögen des Hauptturnsaales, reichbemessene Garderoben, separaten Damenbetrieb, Einbau einer Bühne, Schaffung gemütlicher Vereinszimmer und hygienischer Baderäume Wert gelegt. Die Anlage zeigt zunächst als Haupttrakt die langgestreckte Turnhalle, die sich links zu einem — wegen der Umgebung niedriger gerichteten — Bühnenhaus erweitert, dann vorspringend das Gesellschaftshaus, an das sich — wegen der Grenzverhältnisse zurückspringend — der etwas niedrigere Seitentrakt für Damengarderobe und Kneipräume anschließt; Gesellschaftshaus und Seitentrakt sind durch eine Terrasse architektonisch zusammengeschlossen.

Fassade 83 m lang, graugelb verputzt, auf 2 m hohen Zementsockel. Gliederung sowohl vertikal (durch erwähnte Vor- und Rücksetzung sowie durch die aus der Halle als Lisenen vorspringenden Achteckpfeiler— dieTräger der mächtigen Gewölbe- und Dachkonstruktion — wie auch horizontal (zunächst durch die gewaltige Längenentwicklung des Ganzen, dann durch die breite Sockelwand, Gesimse, Fensterstützen, First und Dach. Hauptportal mit Rundbogennische am Gesellschaftstrakt. Ueber dem Ganzen liegt breitspurig das heruntergezogene Mansardendach, direkt auf den vorgeschobenen Achteckpfeilern ruhend. Als Schmuckformen leichtes Flachornament in Weiß als Rahmen um die Fenster, in den Obergeschossen grüne Fensterläden und Blumengitter; weiße Färbung für die konstruktiven Teile, Lisenen, Gesimse und Fensterleibungen, Graugelb für die großen Flächen. Inneres einfach und zweckdienlich eingerichtet; reicher ausgestattet nur die dem Empfang dienenden Räume: im Vorraum die graugrün gestrichenen Wände (auf Sockel aus Treuchtlinger Marmor) schwarz gefeldert und die leicht ornamentierte Stuckdecke mit Beleuchtungskörpern besteckt. Vestibül, als Zentralraum des Hauses, auf ein feierliches, mit saftigem Ocker überlasiertes Gelb gestimmt, das sich mit dem Grün der Fliesensockel und dem Weiß der Kassettendecke harmonisch ergänzt. Turnhalle, imposanter Riesenraum (41: 24 m), ein „Meisterwerk moderner Eisenbeton-Technik“, derzeit die geräumigste Deutschlands. Hohes Rabitz-Tonnengewölbe, im Scheitel mit sehr rauhem Rieselbewurf (zur Vermeidung des Echos beim Turnkommando); Zuschauergalerie, auf 3 Seiten umlaufend und von Eisenbeton-Konsolen getragen; Galeriebrüstung gleichfalls massiv aus Eisenbeton, durchbrochen von Achteckfüllungen, mit weiß und grün eingefaßten Gußeisenplaketten. Turngeräte meist als Steckgeräte konstruiert, mit wenigen Griffen leicht zu entfernen und unter die Bühne wegzuräumen; der Lohboden kann jederzeit mit exakt gefügten Brettern zugedeckt werden — und in kaum einer Stunde haben ein paar Mann den Turnsaal in einen Festsaal verwandelt. Künstlerische Mitarbeiter waren die Gebrüder Erlacher [SB 10, 11].

Turnhalle des Männerturnvereins
München und seine Bauten (1912)

Die Turnhalle des Männerturnvereins, München, Hüberlstraße, wurde 1907/08 durch die Architekten Gebrüder Rank erbaut. Baukosten einschließlich Architektenhonorar M. 507 000, pro Kubikmeter M. 15.50. Die Konstruktion des Saales besteht aus Binderfeldern, deren seitliche Stützen in Eisenbeton (die Dachkonstruktion jedoch in Eisenbindern) ausgeführt sind. In Eisenbeton wurden ferner sämtliche Decken und namentlich die hohen Unterzüge im Kneipzimmer ausgeführt. Ein großes Tonnengewölbe aus Rabitz überspannt den 25 m breiten und 41 m langen Raum der eigentlichen Turnhalle. Bei der Projektierung mußte darauf Rücksicht genommen werden, daß die TurnHalle sowohl zu turnerischeu als auch zu gesellschaftlichen Zwecken benützt werden kann. Die große Herrengarderobe wurde in das Kellergeschoß verlegt und zwar derart, daß sie gleichzeitig bei festlichen Gelegenheiten als Kleiderablage benützt werden kann. Bäder, Waschräume und Schwimmbassins sind in direkter Verbindung mit der Garderobe im Keller vorgesehen. Das Aeußere ist in Rieselwurf mit sarbigerBehaudlung zurAusführung gekommen. Künstlerische Mitarbeiter waren die Bildhauer Gebrüder Erlacher.


Weitere Bilder
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