Münchner Architektur

Isartor

Name Isartor
Architekt Gärtner Friedrich von  Neher Bernhard d. J.  
Stadtbezirk 1. Altstadt-Lehel
Stadtbezirksteil Graggenau
Straße Tal 50
Jahr Baubeginn 1337
Jahr Fertigstellung 1337
Kategorie Tor  
Suchbegriffe Isartor Zweiter Mauerring 

Plan

title=Isartor - Tal  - Gärtner Friedrich von, Neher  Bernhard d. J.
Isartor Tal
Bildrechte: © Gerhard Willhalm, Isartor, CC BY-NC 4.0
title=Isartor - Tal  - Gärtner Friedrich von, Neher  Bernhard d. J.
Isartor Tal
Urheber: Steinlein Gustav

Quellen

lsartor
Zauner - München in Kunst und Geschichte (1914)

lsartor. 1314 an der alten Stadtmauer erbaut; 1833 auf eine Anregung des Cornelius von König Ludwig I. durch Gärtner restauriert. Ursprünglich sind noch die 3 Türme (von denen der Hauptturm früher Zinnen trug); spätere Zutaten die spitzbogigen Tore, die Verbindungsmauer, die Zinnenkränze und Gesimse. An der Hauptfront das große 2 m hohe und 20 m lange Fresko des „Siegeseinzugs Kaiser Ludwigs des Bayern“ nach der Schlacht bei Ampfing 1322 im Krieg gegen Friedrich den Schönen von Oesterreich; „von Jünglingen und Jungfrauen wird das Tor geschmückt, durch welches Magistrat und Geistlichkeit dem Kaiser entgegenzieht; Herolde und Feldmusiker voran, empfangen von Blumen streuenden Frauen und Kindern, reitet der Sieger im kaiserlichen Festkleid auf einem Schimmel einher; im Gefolge der Erzbischof von Mainz (als Kanzler), der König von Böhmen und Herzog Heinrich von Niederbayern; sodann die Feldhauptleute des Kaisers und zuletzt eine Gruppe gefangener Oesterreicher und deren Rosse; (auf besondern Wunsch des Königs wurden in den Köpfen der Magistratsherrn die Porträts des Maler Neher, des Architekten Gärtner, des Dr. Ringseis, der Gebrüder Eberhardt u. s. w. verewigt). An den Türmen und der Verbindungsmauer die Wappenschilder der Ritter, die bei Ampfing mitgestritten. Ueber den Durchgängen die Bilder der Patrona Bavariae und des Stadtpatrons St. Benno (von Neher und Kögel), ferner die Statuen des Erzengels Michael und des Ritters St. Georg (der bayerischen Ritterordens-Patrone) von Konrad Eberhard. Kreuzigungsgruppe 1862 von Baumann [KB, B 91, HR]. 

Das Isarthor
Reber - Bautechnischer Führer durch München (1876)

Das Isarthor ist von den älteren aus dem Mittelalter stammenden Thoren das interessanteste. Dasselbe stammt aus dem Jahre 1314 und bildet in seiner Gesammtanlage eine Gruppe von sehr malerischer Wirkung. Im Jahre 1835 wurde dasselbe auf Anordnung König Ludwig I. einer Restauration unterzogen. Die Aussenseite ziert ein von Neher ausgeführtes Frescobild, den Einzug Kaiser Ludwigs des Bayern nach der Schlacht von Ampfing darstellend. Leider geht dieses Freskobild auch einem raschen Untergang entgegen. Dasselbe wird jedoch erfreulicher Weise durch einen eben in der Vorbereitung begriffenen Stich der Nachwelt erhalten bleiben. Diese Nachbildung ist um so mehr am Platze, als das Isarthor früher oder später wohl auch den Zweckmässigkeitsfanatikern zum Opfer fallen wird, die schon sehr lebhafte Angriffe auf dasselbe gemacht haben. — Die zu beiden Seiten des Hauptthores stehenden Standbilder des hl. Michael und hl. Georg sind von Conrad Eberhard.

Das Isar-Thor
Nagler - Acht Tage in München (1863)

Das Isar-Thor, am Eingänge in das Thal, ist gleichzeitig mit dem inneren Ring, und wurde vermuthlich 1314 oder 1315 erbaut, wie das Karlsthor. Kaiser Ludwig der Bayer spricht bereits in einer Urkunde von 1319 von dem unteren Thore zum Unterschiede von dem Thalburgthore (Raththurm). In einer Urkunde von 1374 wird es das neue Thor genannt, woraus aber nicht folgt, daß es damals erbaut wurde. Dann finden wir auch die Benennung Thalthor und Zollthor, aber schon 1432 kommt der Name Isarthor vor. Wir haben also hier ein halb erhaltenes Thor aus der Zeit des Kaisers Ludwig, nur war der Thurm ursprünglich mit Zinnen versehen, ohne die Strebepfeiler an den Ecken desselben. Die gegenwärtige Bekrönung wurde von 1833—1838 nach dem Plane des F. von Gärtner hergestellt, hätte aber stylgemäß durch Zinnen ersetzt werden können. In den genannten Jahren wurden auch die äußeren Polygonen Thürme restaurirt, und die Verbindungsmauer derselben mit dem von Bernhard Neher gemalten Einzug des Kaisers Ludwig des Bayers geziert. Dieses schöne Frescogemälde wurde vor wenigen Jahren restaurirt, und ist gegenwärtig unheilbar. Der stark mit Kalk gesättigte Mauergrund ist mürbe und aufgerieben, da die alte Mauer nicht gehörig angezogen hatte. Es herrscht der Mauerfraß, und bleibt in kurzer Zeit nichts anders übrig, als das Bild neu, allenfalls stereochromisch zu malen. Die Wappenschilde oben an den Seitenthürmen sind jene der in der Schlacht von Mühldorf 1322 gefallenen bayerischen Ritter. Die Bilder der hl. Jungfrau und des hl. Benno rechts und links sind von Neher und Kögel gemalt, und die Statuen des Erzengels Michael und des hl. Georg von Conrad Eberhard in Sandstein ausgeführt. Ueber der Durchfahrt des Hauptthurmes war schon ursprünglich ein Gemälde mit Christus am Kreuze, welches aber um die Mitte des 16. Jahrhunderts durch ein neues Gemälde ersetzt wurde. Das gegenwärtige Gemälde wurde 1862 von Baumann ohne Benützung des früheren ausgeführt, er hätte aber füglich das alte Bild copiren dürfen, so schön als übrigens das neue ist. Der Thurm hatte ursprünglich keine Uhr. Diese wurde 1861 eingerichtet, und befand sich ehedem aus dem Thurme des Karlsthores. Stahlstich davon, auf welchem die Wappen und die Gemälde abgebildet, LStkr., erschien bei G. Franz.)

Beschreibung

Isartor, stattlicher querrechteckiger Tortum mit von Mauern umschlossenem Vorhof, achteckigen Flankentürmen und dreibogiger Stirnfront, von 1337, 1833-35 durch Friedrich von Gärtner restauriert, nach Kriegsschäden 1946-57 wiederhergestellt; Wandfresko von Bernhard Neher d. J., 1835; neue Turmuhren 2005.


Alte Ansichten

Das Isartor 1945
Das Isartor 1945