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Münchener Stadtbuch

XLVI. Der rothe Thurm an der Isarbrücke.

1796.

Im Sommer des Jahres 1796 war die siegreiche französische Armee unter General Moreau's Befehl unaufhaltsam bereits über den Lech geschritten. Die österreichische Armee, welche vereinigt mit den, Conde'schen Truppen bei Friedberg und in den Verschanzungen von Landsberg stand, war geschlagen und zog sich am 30. August über München an das jenseitige Isarufer, zurück, wo sie ein Lager bei Trudering und Dornach bezog. Nach diesem Uebergange über die Jsar wurde der sogenannte rothe Thurm, welcher am Eingange der innern Isarbrücke stand, und im Jahre 1576 erbaut war, von den kaiserlichen und Conde'schen Truppen verrammelt, um das Nachrücken der Franzosen aufzuhalten. Auf dem Gasteig und dem Lilienberge wurden einige österreichische Kanonen und Haubizen mit der Richtung gegen die Isarbrücke und den rothen Thurm aufgefahren.

Bayern war neutral, da Kurfürst Karl Theodor seine wenigen Schaaren, kaum 4500 Mann stark, vom

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