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Münchener Stadtbuch

XLI. Wirtschaften und Bauernhochzeiten am Münchener Hofe.

An den glänzenden und prachtvollen Höfen der Kurfürsten MaX Emanuel und Karl Albrecht wurden Feste und Ergötzlichkeiten aller Art mit großem Aufwande und unmäßiger Verschwendung häusig gegeben, so daß der kurfürstliche Hof zu München an Herrlichkeit weit umher in deutschen Landen nicht leicht seines Gleichen fand. Französische Schauspiele, Bälle und Spielgesellschaften, prachtvolle Mummereien, Nachahmungen der alten Turniere, Caroussels u. dgl. wechselten unablässig. Nicht nur die Residenz in München, sondern auch die kurfürstlichen Lust und Jagdschlösser zu Nymphenburg mit dem benachbarten Thiergarten, Schleißheim, Starnberg mit seinem anmuthsreichen See, und Dachau boten Ort und Gelegenheit hiezu dar.

Karakteristisch für die damaligen Zeiten ist es, mit welcher Lust an den meisten Höfen die fürstlichen Personen sich beeiferten, persönlich in dramatischen Vorstellungen mitzuwirken. Schon unter dem Kurfürsten Ferdinand

 

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