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Münchener Stadtbuch

XXXV. Die Brände in der Residenz zu München.

2. Der Residenzbrand im Jahre 1729.

Waffensaal zu Grunde, worin die kostbarsten und historisch werthvollen Rüstungen und Waffen früherer Fürsten Bayerns sich befanden. Der Gesammtschaden dieses Brandes wurde auf fünf Millionen Gulden geschätzt.

Kurfürst Karl Albrecht ließ schleunigst die abgebrannten Theile wieder herstellen. An der Stelle aber, wo der frühere Rüst- und Waffensaal mit einigen Zimmern gestanden hatte, ließ er mit ungeheurer Pracht für den St. Georgi-Ritter-Orden einen neuen Saal bauen, welcher selbst den allgemein bewunderten Kaisersaal an Größe und Herrlichkeit übertreffen sollte. Dieser Georgens-Saal war hundertfünfzig Fuß lang und sechzig breit, und mit Gemälden von ausgezeichneten Meistern, dann mit Statuen und Ornamenten aller Art, aus Erz, Elfenbein und Marmor gebildet, ausgestattet und verziert.
 

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