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Münchener Stadtbuch

XXXIII. Ein schöner Lopspruch und Beschreibung von der fürstlichen Hauptstadt München,

gestellt durch Thomas Greill von Steinfeld Carinthium.

(Gedicht beiläufig aus dem Jahre 1620.)

Als mancher im Land thut wandern
von einer Stadt zur andern,
ohngefähr kam ich ins Bayerland,
welches mir war gar unbekannt.
In dem war mancher dicker Wald,
in ein'm ich mich verirret bald,
dann es war so ein dunkle Nacht,
daß es mir schier ein Grausen macht.
Im Wald da ging ich auf und nieder,
kein Straß kunnt ich sinden wieder,
kam letztlich zu eim Haus ohngefär,
darin wohnt ein alter Einsiedler.
Ich klopfte fein leise an,
gar bald der Alt thät herfür gahn.
 

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