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Münchener Stadtbuch

XVII. Die Bürger von München in der Schlacht von Alling. 1422.

Geschlechter, die Barth, Ligsalz, Gießer, Püttrich, Diener u. f. w. Die meisten derselben sind ebenso gekleidet und bewaffnet wie die Ritter. Dann folgt eine Anzahl Armbrustschützen und den Hintergrund füllt der mit Hellebarden und Spitzen aller Art bewehrte große Haufen der Landleute. Auffallend ist, daß unter den Rittern auf dem Gemälde das Wappen der Torrervon Eurasburg nicht vorkömmt, wahrscheinlich ist er in Folge einer späteren Restauration des Bildes durch Unkenntniß des Uebermalers verschwunden.

Wie schon erwähnt, hatten sich in dieser Schlacht unter den Münchener Bürgern besonders die Tuchmacher hervorgethan; noch bewahren sie zum Denkzeichen an ihre damals bewiesene Tapferkeit ein Schlachtschwert, Helleparten und andere Waffen, die sie in dieser Schlacht einem Anführer und Reisigen des Herzogs Ludwig des Gebarteten abgenommen haben, und heutzutage noch tragen sie bei der alljährlichen Fronleichnamsprozession diese alten Waffen mit sich herum, und eröffnen den Zug.

Sind auch diese Brüderkämpfe ein trauriges Bild in den Blättern der bayerischen Geschichte: der tag von Alling bleib immer ein ruhmvolles Andenken der tapferen Münchener Bürger.

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