Alte Bücher

 Seite 197


Münchener Stadtbuch

XVII. Die Bürger von München in der Schlacht von Alling. 1422.

Hügel an der Straße, eine Viertelstunde von Alling entlegen, am Parsberge genannt, ein Kirchlein nebst einem daranstoßenden Benefiziatenhause erbauen, das den Namen Hoflach erhielt. Zum Andenken an diesen Sieg ließ er in dieses Kirchlein ein großes Bild malen. Dieses ist noch vorhanden, aber leider ist der Maler unbekannt, der es gefertiget. Auf diesem an der rechten Kirchenwand befindlichen, 22 Fuß langen und beinahe 8 Fuß hohen Gemälde thront in der Mitte die allerseligste Jungfrau Maria mit dem Christuskinde auf dem Arme, die Hand segnend gegen die Herzoge Ernst, Wilhelm und den jungen Albrecht erhebend, welche vor der Gottesmutter im andächtigsten Gebete knieen,  von Kopf bis zu Füßen gepanzert und mit Waffenrocken, auf denen das bayerische Wappen, angethan. Hinter den Herzogen steht in riesiger Gestalt der heilige Georg, der Schutzpatron des bayerischen Hauses, mit der Kreuzesfahne, die Hand dem Herzoge Wilhelm auf die Schulter legend. Auf ihn folgt der Bannerträger mit der großen herzoglichen Fahne. Dann kommt , in dichte Reihen geschaart, ebenfalls kniend, die gesammte Ritterschaft, die am Kampfe Theil genommen hatte, kenntlich durch ihre kleinen Wappenschilde, welche an der Hals- und Schulterbedeckung angebracht sind. Der erste gleich nach dem Herzoge Wilhelm ist Johann von Gedlitz, dann folgen die Eglofsheim, Zangberg, Hohenrain, Adelzhausen, Rohrbach, Closen u. f. m. Nach den Rittern kommen, geführt von einem Bannerträger mit dem Münchener Stadtwappen, die Schaaren der Münchener Bürger, an ihrer Spitze die ebenfalls durch Wappenschilde kenntlichen

 Seite 197