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Münchener Stadtbuch

Die Jakobi-Dult. 1392.

Unser bayerischer Geschichtsschreiber Westenrieder führt in seiner Beschreibung von München, Seite 271, Folgendes an:

„Der Jakobimarkt ist bei Gelegenheit des Portiunkula-Ablasses erntstanden, welchen Pabst Bonifacius IX. im Jahre 1481 der Kirche zu St. Jakob auf dem Anger, wegen heil. Reiliquien, die man auf dem Berg Andechs gefunden, und in das Klarissinenkloster am Anger versetzt hat, verlieh, Da sich nun dieser Ablaß bis auf die Okrav St. Jakobs erstrecket, und sich dabei täglich eine unzählige Menge Volkes versammelt hat, so ist ein privilegirter Jahrmakt aufgerichtet worden, den man davon, weil selber vom Indulto angefangen, in deutscher Sprache die Jakobidult nennt.“

 

Diese Angabe des gelehrten und fleißigen Geschichtsforschers ist in den Volksmund als Sage übergegangen, ist aber großentheils unrichtig.

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