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Bautechnischer Führer durch München 1876

Die Bauten Münchens.

VII. Monumente.

Treppe angelegt, die bis zum Kopf hinaufführt. In diesem sind 2 Ruhebänke angebracht, worauf 6 Personen Platz haben. Durch mehrere kleine Oeffnungen hat man eine weite Aussicht auf die Stadt und das bayerische Hochgebirge. Im Ganzen wurden 1560 Centner Metall zum Guss verwendet. Die Gesammtkosten der Statue (ohne Piedestal) belaufen sich auf 233,000 fl. Die Ruhmeshalle bildet ein auf einer Seite — gegen die Bavaria — offenes Rechteck dorischen Styles. Die längere Rückseite hat eine Ausdehnung von circa 67 M. und bildet nach vorn eine Halle von 20 Säulen. Die beiden Flügel sind nach aussen 30.C M. lang und bilden hier eine Halle von 9 Säulen. Gegen den Hof haben die Flügel 3 Säulen und schliessen auf der Schmalseite mit einer 4 s uligen Tempelfronte ab. Der offene Hof ist 35 M. lang und 19 M. tief. Der S ulenbau steht auf einem 4,30 hohen nach rückwärts niedriger werdenden Unterbau. Die Säulen sind circa 7 M. hoch bei 1,65 M. unterem Durchmesser. Die Giebelfelder sind mit den allegorischen Gesalten von Bayern, Pfalz, Schwaben und Franken geschmückt. Der Fries hat 94 Metopen, von denen 44 mit Victorien und 50 mit Momenten aus der Kulturgeschichte Bayerns ausgestattet sind, sämmtliche aus dem Atelier Schwanthalers hervorgegangen. — Auf der Rückwand der Säulenhalle stehen in mehreren Reihen auf Consolen die Büsten hervorragender Bayern, angefangen von Agricola, Schongauer, Beheim, Krafft etc. bis auf Platen, Jean Paul, Gärtner, Schwanthaler, Rottmann, Schelling etc. Der gesammte Bau ist aus weissem Untersberger Kalkstein in sorgfältigster Ausführung hergestellt.

2. Die Feldherrnhalle

bildet den südlichen Abschluss der Ludwigsstrasse und erhebt sich hier zwischen der Theatinerstrasse und der Itosidenzstrasse. Der Bau wurde im Jahre 1844 nach dem Entwurfo von G rtner vollendet. Als Motiv ist die Loggia dei Lanzi in Florenz benützt; auf hohem Unterbau mit Treppenaufgang erhebt sich eine offene Halle von sehr bedeutenden Verh ltnissen, nach vorn mit 3, nach der Seite mit je 1 Bogen sich öffnend. Die Halle ist 34 M. lang, 11,4 M. breit und 17 M. hoch; in derselben sind die Bronze-Standbilder der bayerischen Feldmarsch lle Tilly und Wrede, beide von Schwanthaler, aufgestellt.

3. Die Mariensäule.

Wie in der Baugeschichte (S. 47) erwähnt worden ist, war dieses Denkmal zum Andenken an die Occupation Münchens durch die Schweden 1632 und aus Dankbarkeit für die Erhaltung dor Stadt errichtet worden. Es besteht aus einer vergoldeten Bronzemadonna, (ob von Krumper’s Entwürfen herrührend ist ungewiss) die auf eine

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