Bedeutungsgeschichte

   Klenzestraße          

1879 Fernberg

Klenzestraße. Diese Straße soll den Namen eines um München viel verdienten Architekten in Erinnerung erhalten nämlich des kgl. Hofbau-Intendanten Leo von Klenze, der hier 1864 als achtzigjähriger Greis gestorben ist. Er war der Sohn eines hannoverischen Gerichtsbeamten. Nach vorausgegangenen Studien zu Braunschweig und Berlin und nach wissenschaftlichen Reisen in Frankreich, England und Italien erhielt er 1816 auf Veranlassung des damaligen Kronprinzen Ludwig von Bayern einen Ruf als Hofbaurath nach München.Nach dem Regierungsantritte seines hohen Gönners bekam er reichliche Gelegenheit zur Entfaltung seines Bautalentes. Die wichtigsten im Auftrage dieses königlichen Bauherrn ausgeführten Bauten sind: der Königsbau (Residenz), die Glyptothek, die Pinakothek, das Odeon, die Reitschule, die Allerheiligen-Hofkirche,der griechische Tempel Monopteros, die Ruhmeshalle, die Propyläen, die Wallhalla bei Regensburg und die Fortsetzung der von Gärtner begonnenen Befgreiungshalle bei Kehlheim. Klenze pflegte besonders den altgriechischen Baustil und schmückte das Innere seiner Bauten gern mit passenden Malereien, wodurch die Schönheit derselben erst recht glänzend hervortrat.

1880 Adressbuch

Z. E. a. Leo Ritter v. Klenze, einen berühmten Baumeister, geb. auf dem Landgute seines Vaters im Fürstenthume Hildesheim 29 Feb. 1784, gest. als Hofbauintendant, Oberbaurath und Vorstand der Oberbaubehörde im Ministerium des Inneren 27. Jan. 1864 zu München, wohin er 1815 gekommen war und das er mit so vielen Prachtbauten schmückte, als: Glyptothek (1816-30), Arkaden mit Bazar (1822-25), Kriegsministerium theilweise (1824-30), Odeon (1826-28), alte Pinakothek (1826-36), neue Residenz (1826-35) und Saalbau (1832-42), Allerheiligen-Hofkapelle (1826-37), Palais des Herzog Max (1828-30), Obelisk (12833), neues Postgebäude (1835-36) und Propyläen (1854-62). Seine Reisen zur Leitung auswärtiger Bauten abgerechnet, weilte Klenze immer in München. Die Straße ward in einem Stadterweiterungsprojekt durch König Ludwig I. schon im März 1830 nach Klenze benannt, jedoch erst seit März 1862 eröffnet, resp. mit Häusern besetzt und begreift einen kleinen Theil der „Buttermelcherstraße“ früherer Ausdehnung in sich.

1894 Rambaldi

340. Klenzestraße. Beginnt bei der Rumfordstraße nächst der Zwingerstraße und zieht sich in südwestlicher Richtung über die Buttermelcherstraße, den Gärtnerplatz, die Fraunhofer-, die Ickstatt-, die Westermühl-, die Baum-, die Auenstraße und mündet in die Wittelsbacherstraße am linken Isarufer. Diese Straße soll den Namen eines um München viel verdienten Architekten in Erinnerung halten, nämlich des k. Hofbau-Intendanten Leo von Klenze. Er wurde als der Sohn eines hannoveranischen Gerichtsbeamten auf dem Gute seines Vaters im Fürstentum Hildesheim am 29. Februar 1784 geboren und ist am 27. Januar 1864 zu München als Hofbauintendant, Oberbaurat und Vorstand der Oberbaubehörde im Ministerium des Innern gestorben. Nach vorausgegangenen Studien zu Braunschweig und Berlin und nach wissenschaftlichen Reisen in Frankreich, England und Italien erhielt er 1815 auf Veranlassung des damaligen Kronprinzen Ludwig von Bayern einen Ruf als Hofbaurat nach München. das er mit so vielen Prachtbauten schmückte, als: Glyptothek (1816—30), Arkaden mit Bazar (1822-—25), Kriegsministerium teilweise (1824—30), Odeon (1826——35), alte Pinakothek (1826——36), neue Residenz (1826——35) und Saalbau (1832—42), Allerheiligen-Hofkapelle (1826—-37), Palais des Herzog Max (1828—30), Obelisk (1833), neues Postgebäude (1835—36), Ruhmeshalle (1843—53), Propyläen (1854——62), Monopteros im englischen Garten. Seine Reisen zur Leitung auswärtiger Bauten abgerechnet, worunter zu den vorzüglichsten die Walhalla bei Regensburg und die Fortsetzung der von Gärtner bei Kelheim begonnenen Befreiungshalle, das Museum der Eremitage, der Kaiserpalast und die St. Isaakskirche in Petersburg und seine Bauten in Athen zählen, weilte Klenze immer in München. Die Straße ward in einem Stadterweiterungsprojekt durch König Ludwig l. schon am 13. März 1830 nach Klenze benannt, jedoch erst seit März 1862 eröffnet, resp. mit Häusern besetzt und begreift einen kleinen Teil der »Buttermelcherstraße« früherer Ausdehnung in sich.

1943 Adressbuch

Leo von Klenze, berühmter Baumeister, * 29.2.1784 Bocknem, † 27.1.1864 München als Geheimrat und Hofbauintendant.

1965 Baureferat

Klenzestraße: Leo von Klenze (1784-1864), Architekt, Kgl. Hofbauintendant , Geheimrat, Ehrenbürger der Stadt München. K. schuf für König Ludwig I. in München den Königsplatz und die Glyptothek, den Südteil der Ludwigstraße, den Königsbau und den Festsaal der Residenz, die Allerheiligen-Hofkirche , di e alt e Pinakothek, den Obelisken am Karolinenplatz, die Ruhmeshalle, die Propyläen u. a., ferner bei Regensburg die Walhalla und bei Kelheim die Befreiungshalle. *1830