Münchner Straßenverzeichnis



Bildrechte: Anton Hoffmann (1863-1938), Uniform-Bilder Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment Großherzog Ernst Ludwig von Hessen 007, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Die Schlacht bei Weißenburg fand am 4. August 1870 bei der Grenzstadt Weißenburg im Elsass statt. Bei dieser Schlacht trat im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 erstmals ein gesamtdeutsches Heer auf. Hier kämpfte die 3. Armee unter der Führung von Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen gegen die sogenannte „Elsassarmee“ unter Marschall Mac Mahon.

An der Schlacht von Weißenburg waren auf deutscher Seite 22 Bataillone, auf französischer Seite 11 Bataillone beteiligt. Den Sieg in der Schlacht haben die Deutschen zum einen ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit sowie der Tatsache, dass General Douay auf einen Kampf anscheinend nicht vorbereitet war, zu verdanken. Fontane unterstellte dem gefallenen General Douay, dass dieser erst am Vortag der Schlacht sich zum ersten Mal eine Karte des Gebietes angesehen habe. Die Verluste waren auf beiden Seiten erheblich. Auf deutscher Seite gab es 700 Tote, Verwundete und Gefangene, auf französischer Seite über 1000. Unter den Toten befanden sich u. a. Major Graf Waldersee, Major von Unruh und Major von Kaisenberg, sowie General Abel Douay auf französischer Seite.

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Straßenname Weißenburger Straße
Benennung 1.10.1872 Erstnennung
Plz 81667
Stadtbezirk 5. Au-Haidhausen | Haidhausen Süd
RubrikGeschichte
Kategorie Krieg  Krieg 1870/71  Schlacht  
Lat/Lng 48.12841 - 11.59924   
Straßenlänge 0.615 km
1879 Fernberg  

Weißenburgerstraße. In dem von Frankreih so muthwillig heraufbeschworenen Kriege gegen Deutschland 1870-71 wurde bei Weißenburg im Elsaß am 4. August 1870 die erste Schlacht geschlagen. Napoleon III. hatte am 19. Juli den Krieg erklärt, und hierauf waren die Franzosen schnell gegen den Rhein vorgerückt in der Absicht, denselben zu überschreiten und die süddeutschen Staaten zum Abfall von dem mit Preußen und Norddeutschland abgeschlossenen Schutz- und Trutzbündnisse zu bewegen. Aber Nord- und Süddeutschland hatte sich schnell vereint und seine Truppen unter dem Oberbefehl König Wilhelms von Preußen in 3 großen Armeen aufgestellt (s. Wittelsbacherplatz). Um den Rheinübergang der Franzosen zu verhindern überschritt zuerst der Kronprinz von Preußen, Friedich Wilhelm, mit der aus Posenern, Schlesiern, Hessen, Thüringern, Bayern, Württembergern und Badenern bestehenden III. Armee von Landau und Germersheim her die Grenze und griff am 4. August die zunächst stehende französische Division unter General Donan an. Nach einem äußerst erbitterten Kampfe um die Stadt Weißenburg und den dahinter liegenden Gaisberg, der zuletzt von den Bayern erstürmt wurde, mußten die Franzosen weichen; ihr Führer selbst fiel. Das ganze Zeltlager nebst 4 Mitrailleusen, 22 Geschützen und 1000 Gefangenen fiel in die Hände der Sieger, aber auch von den Deutschen waren 76 Offiziere und 700 Mann theils todt theils verwundet.                                                          Die herrlichste Frucht dieses ersten Sieges war aber die frohe Zuversicht auf das weitere Gelingen der guten Sache und die mit dem Blute besiegelte Waffenbrüderschaft, mit welcher hier Nord- und Süddeutsche mit gleichem Eifer und Erfolge für einander gekämpft hatten. ---- Der Stadttheil, in welchem die Weißenburgerstraße liegt, gehört zur Vorstadt Haidhausen und wurde erst nach dem großen Kriege von 1870-71 angelegt. Seine übrigen Straßen und Plätze sind ebenfalls nach den wichtigsten Ereignissen diese Krieges benannt und enthalten so gleichsam die ganze Geschichte desselben. (S. Wörthstraße und Wörthplatz ect.)

1880 Adressbuch  

Z. E. a. das Treffen bei Weißenburg im Elsaß 4. Aug. 1870, mit welchem die 4. bayerische Division „Bothmer“ die Operastionen der III. deutschen Armee im Kriege gegen Frankreich so glücklich eröffnete. Die Straße trägt ihren Namen seit 16. März, resp. 1. Okt. 1872.

1894 Rambaldi  
695. Weißburgerstraße.Zweigt in Haidhausen an der Einmündung der Stein- in die Rosenheimerstraße ab und führt über den Wörth-, Pariser- und Orleansplatz zum Ostbahnhof. Zur Erinnerung an das Treffen bei Weißenburg *) im Elsaß 4·. August 1870, mit welchem die 4. bayerische Division »Bothmer« die Operationen der Ill. deutschen Armee im Kriege gegen Frankreich so glücklich eröffnete. Napoleon III. hatte am 19. Juli den Krieg erklärt, und hieraus waren die Franzosen schnell gegen den Rhein vorgerückt in der Absicht. denselben zu überschreiten und die süddeutschen Staaten zum Abfall von den mit Preußen und Norddeutschland abgeschlossenen Schutz- und Trutzbündnisse zu bewegen. Aber Nord- und Süddeutschland hatten sich schnell vereint und ihre Truppen unter dem Oberbefehle König Wilhelms von Preußen in drei großen Armeen aufgestellt. Um den Rheinübergang der Franzosen zu verhindern, überschritt zuerst der Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen mit der aus Posenern, Schlesiern, Hessen, Thüringern, Bayern, Württembergern und Badensern bestehenden IIl Armee von Landau und Germersheim her die Grenze, dirigierte die Division Bothmer auf Weißenburg, die Spitzen des 5. Armee-Korps auf St. Reinh. das 11.durch den Bienwald auf die Bienwaldshütte und griff am 4. August die zunächst stehende französische Division unter General Douay an. Nach einem äußerst erbitterten Kampfe um die Stadt Weißenburg und den dahinter liegenden Geißberg, der erst glückte, als Artillerie, mühsam auf die Höhe geschafft. Bresche legte, war der Sieg entschieden, General Douay fiel und der Rest seiner Division ging völlig zersprengt in südlicher Richtung zurück. Die Verluste der Franzosen an Toten und Verwundeten müssen bedeutend gewesen sein, sind aber nicht genau festzustellen. Die Leiche ihres gebliebenen Kommandeurs, des Generals Abel Douay, sowie gegen 1000 unverwundete Gefangene fielen in die Hände der Deutschen; außer einem Geschütz wurde das gesamte Zeltlager und eine stehen gebliebene Proviant-Kolonne erbeutet. Der Gesamtverlust auf deutscher Seite betrug 91 Offiziere und 1460 Mann. Die herrlichste Frucht dieses ersten Sieges war aber die frohe Zuversicht auf das weitere Gelingen der guten Sache und die mit dem Blute besiegelte Waffenbruderschaft, mit welcher hier Nord und Süddeutsche mit gleichem Eifer und Erfolge für einander gekämpft hatten. — Der Stadtteil, in welchem die Weißenburgerstraße liegt, gehört zur Vorstadt Haidhausen und wurde erst nach dem großen Kriege von 1870—71 angelegt; die Straße trägt ihren Namen seit 16. März, resp. 1. Okt. 1872. Die übrigen Straßen und Plätze dieses Stadtteils sind ebenfalls nach den wichtigsten Ereignissen dieses Krieges benannt und enthalten so gleichsam die ganze Geschichte desselben.

*) Vgl. Der Deutsch-französische Krieg 1870-1871, herausgegeben vom Großen Generalstabe I, 174 ff.
1965 Baureferat  
Weißenburger Straße: Weißenburg (franz.: Wissembourg), Stadt im Unterelsaß, bekannt aus dem deutsch-französischen Krieg 1870/71. *1897

Straßenbenennungen

Straße von Grund bis Grund
Weißenburger Straße1.10.1872Erstnennung
StraßeNameArchitektBaustilJahr
Weißenburger Straße 1MietshausHeldenberg Constantin spätklassizistisch1889
Weißenburger Straße 2MietshausNeurenaissance
Weißenburger Straße 5MietshausKöchler Georg spätklassizistisch1875
Weißenburger Straße 12Mietshausspätklassizistisch1870
Weißenburger Straße 14MietshausDemmelmaier Valentin neubarock1879
Weißenburger Straße 19MietshausJugendstil1900
Weißenburger Straße 20Mietshausspätklassizistisch1870
Weißenburger Straße 22Mietshausspätklassizistisch1870
Weißenburger Straße 24Mietshausspätklassizistisch1870
Weißenburger Straße 29MietshausNeurenaissance
Weißenburger Straße 30Mietshausspätklassizistisch1870
Weißenburger Straße 38MietshausNeurenaissance1880
Weißenburger Straße 39MietshausSepp Johann neubarock1896
Weißenburger Straße 40MietshausNeurenaissance1880
Weißenburger Straße 48MietshausNeurenaissance
Weißenburger Straße 50MietshausNeurenaissance1895
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