Münchner Straßenverzeichnis


Mayer Rupert
Rupert Mayer
Bildrechte: Gemeinfrei (Wikipedia 2018)

Rupert Mayer SJ (* 23. Januar 1876 in Stuttgart; † 1. November 1945 in München) war ein deutscher Jesuit und Präses der Marianischen Männerkongregation. In der Zeit des Nationalsozialismus gehörte er zum katholischen Widerstand. 1987 wurde er seliggesprochen.

Bereits in den 1920er-Jahren erkannte Mayer die von den Nationalsozialisten ausgehende Gefahr. Nach deren Machtübernahme trat er entschieden für die Rechte der Kirche und für die Religionsfreiheit ein. Öffentlich erklärte er, dass ein Katholik nicht Nationalsozialist sein könne. Als 1935 die Caritassammlung verboten wurde, stellte er sich aus Protest am 18. Mai des Jahres mit der Sammelbüchse vor die St.-Michaels-Kirche. Da er auch in seinen Predigten das Regime anprangerte, wurde über ihn nach seinen Predigten gegen die Verleumdungskampagne der Nationalsozialisten im Rahmen der sogenannten Sittlichkeitsprozesse[5] im April 1937 ein Redeverbot verhängt. Als er dieses nicht befolgte, wurde er am 5. Juni verhaftet. Im Juli wurde er von einem Sondergericht wegen Kanzelmissbrauchs[6] verurteilt. Wegen der Entrüstung des Kardinals und weiter Teile der Münchner Bevölkerung wurde er jedoch freigelassen. Vor dem Sondergericht erklärte er: „Trotz des gegen mich verhängten Redeverbotes werde ich weiterhin predigen, selbst dann, wenn die staatlichen Behörden meine Kanzelreden als strafbare Handlungen und als Kanzelmissbrauch bewerten sollten.“

Da er weiterhin regimefeindlich predigte, wurde er am 5. Januar 1938 erneut verhaftet und in das Gefängnis in Landsberg am Lech gebracht. Durch eine Amnestie kam er am 3. Mai 1938 frei. Er hielt sich nunmehr an das Predigtverbot, weigerte sich jedoch, Auskunft über seine Seelsorgegespräche zu geben. Deshalb wurde er am 3. November 1939 zum dritten Mal verhaftet und in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht. Nachdem sich sein Gesundheitszustand deutlich verschlechtert hatte, wurde er im August 1940 schließlich im Kloster Ettal interniert.

Nach Kriegsende kehrte er im Mai 1945 nach München zurück, konnte sich jedoch der gewonnenen Freiheit nicht lange erfreuen. Am Fest Allerheiligen erlitt er während der Predigt in der Kreuzkapelle der Münchner St.-Michaels-Kirche einen Schlaganfall und starb noch am selben Tag.

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Straßenname Rupert-Mayer-Straße
Zusatztafel

Pater Ruppert Mayer (1876-1945),

Priester, Jesuit, initiierte 1925 die Sonntagsgottesdienste
Am Münchner Hauptbahnhof.
Gegner des Nationalsozialiismus,
Wurde wegen seiner engagierten Predigten
Vom NS-Regime verfolgt und wiederholt inhaftiert;
1987 Seligsprechung

Benennung 1947 Umbenennung
Plz 81379
Stadtbezirk 19. Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln | Thalkirchen
RubrikPersonen
Kategorie Priester  Widerstandskämpfer  
Lat/Lng 48.09600 - 11.53654   
Straßenlänge 0.729 km
Person Mayer Rupert
geboren 23.1.1876 [Stuttgart]
gestorben 1.11.1945 [München]
Kategorie Priester  Widerstandskämpfer  
Nation Deutschland
Konfession katholisch
GND 118579622
Leben
Rupert Mayer

Rupert Mayer SJ (* 23. Januar 1876 in Stuttgart; † 1. November 1945 in München) war ein deutscher Jesuit und Präses der Marianischen Männerkongregation. In der Zeit des Nationalsozialismus gehörte er zum katholischen Widerstand. 1987 wurde er seliggesprochen.

Bereits in den 1920er-Jahren erkannte Mayer die von den Nationalsozialisten ausgehende Gefahr. Nach deren Machtübernahme trat er entschieden für die Rechte der Kirche und für die Religionsfreiheit ein. Öffentlich erklärte er, dass ein Katholik nicht Nationalsozialist sein könne. Als 1935 die Caritassammlung verboten wurde, stellte er sich aus Protest am 18. Mai des Jahres mit der Sammelbüchse vor die St.-Michaels-Kirche. Da er auch in seinen Predigten das Regime anprangerte, wurde über ihn nach seinen Predigten gegen die Verleumdungskampagne der Nationalsozialisten im Rahmen der sogenannten Sittlichkeitsprozesse[5] im April 1937 ein Redeverbot verhängt. Als er dieses nicht befolgte, wurde er am 5. Juni verhaftet. Im Juli wurde er von einem Sondergericht wegen Kanzelmissbrauchs[6] verurteilt. Wegen der Entrüstung des Kardinals und weiter Teile der Münchner Bevölkerung wurde er jedoch freigelassen. Vor dem Sondergericht erklärte er: „Trotz des gegen mich verhängten Redeverbotes werde ich weiterhin predigen, selbst dann, wenn die staatlichen Behörden meine Kanzelreden als strafbare Handlungen und als Kanzelmissbrauch bewerten sollten.“

Da er weiterhin regimefeindlich predigte, wurde er am 5. Januar 1938 erneut verhaftet und in das Gefängnis in Landsberg am Lech gebracht. Durch eine Amnestie kam er am 3. Mai 1938 frei. Er hielt sich nunmehr an das Predigtverbot, weigerte sich jedoch, Auskunft über seine Seelsorgegespräche zu geben. Deshalb wurde er am 3. November 1939 zum dritten Mal verhaftet und in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht. Nachdem sich sein Gesundheitszustand deutlich verschlechtert hatte, wurde er im August 1940 schließlich im Kloster Ettal interniert.

Nach Kriegsende kehrte er im Mai 1945 nach München zurück, konnte sich jedoch der gewonnenen Freiheit nicht lange erfreuen. Am Fest Allerheiligen erlitt er während der Predigt in der Kreuzkapelle der Münchner St.-Michaels-Kirche einen Schlaganfall und starb noch am selben Tag.

Grabstätte
Grabstätte
Bürgersaalkirche

Sektion: Kirche
Bavarikon Wikipedia Deutsche Biografie Deutsche National Bibliothek
1965 Baureferat  
Rupert-Mayer-Straße: Rupert Mayer (1876—1945), Jesuitenpater, Volksmissionar, wirkte seit 1912 in München und wurde trotz seiner schweren Kriegsverletzung ab 1939 von den Nationalsozialisten im KZ inhaftiert. *1947

Straßenbenennungen

Straße von Grund bis Grund
Rupert-Mayer-Straße1947Umbenennung
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