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Beschreibung: 587. Schraudolphstraße.Verbindet, an der Nordseite der
neuen Pinakothek liegend, die Heß- mit der Adalbertstraße und wird
von der Ziebland- und Schnorrstraße geschnitten. Zur Erinnerung
an Johann voll Schraudolph *), einen bedeutenden Geschichtsmaler,
geboren zu Oberstdorf im Allgäu 13. Juni 1808 als Sohn eines
Tischlers. Anfangs lernte er das Handwerk seines Vaters und übte
sich in freien Stunden im Zeichnen und mit der Ölmalerei. Als
siebzehnjähriger Jüngling faßte er den kühnen Entschluß, Maler zu
zu werden, und bezog 1825 die Kunstakademie zu München Schlotthauer
und Cornelius waren seine Lehrer. Dann führte er die Zeichnungen
von H. Heß zu einem für den Regensburger Dom bestimmten Glasgemälde aus und unterstützte denselben bei Ausführung der Freskomalereien in der Allerheiligenhofkapelle und der Basilika zu München.
Sein Hauptwerk ist der Gemäldezyklus aus dem Leben des hl. Bernhard
im Dom zu Speier, welches er im Auftrage König Ludwigs I. von
1845 bis 1853 ausführte Vortrefflich sind auch seine Ölbilder. So
enthält die neue Pinakothek von ihm das große und herrliche Gemälde
»Himmelfahrt Christi.« Er starb 81.Mai1879 in München. Sein Bruder Johann Claudius, geb. zu Oberstdorf 2. Oktober 1813, arbeitete
an den Freskomalereien der zuletzt erwähnten drei Kirchen, trat aber
später in ein Kloster. Die Straße hat ihren Namen seit Ende1867.
*) Ausführliche Biographie s. Sammer Jahrgang 1879 Nr. 66, 79, 89.