Rambaldi(1894) - Liebigstraße

Rambaldi - 1894

Beschreibung: 377. Liebigstraße.Beginnt unfern der Lehelkaserne, zieht in östlicher Richtung bis zur äußeren Isarstraße und wird hiebei voll der Stern- und Bogenhauserstraße und von der Verbindung Mühlstraße-Hofwinkel geschnitten. Zur Erinnerung an den Chemiker Justus Freiherrn voll Liebig, geboren 8. Mai 1803 zu Darmstadt, gestorben 18. April 1873 zu München. Liebig arbeitete 1818 als Lehrling in der Apotheke in Heppenheim und kam mit Unterstützung des Großherzogs nach Bonn und Erlangen, wo er Naturwissenschaft, besonders Chemie studierte. 1822 ging er nach Paris und erwarb bei einem Vortrage über seine die Knallsäure betreffenden Untersuchungen vor der Akademie der Wissenschaften die Gunst A. v. Humboldts, der ihm das Privatlaboratorium Gah-Lussacs eröffnete, und auf dessen Empfehlung er 1824 außerordentlicher und 1826 ordentlicher Professor der Chemie in Gießen wurde, 1845 wurde er in den Freiherrnstand erhoben, 1852 folgte er einem Rufe nach München, wo er, von der Leitung eines großen Laboratoriums befreit, ausschließlich seinen physiologischen Forschungen lebte. Liebig war hier lange Zeit Präsident der Akademie der Wissenschaften. Als Forscher ist er auf dem Gebiete der Chemie, der Physiologie und der Landwirtschaft hervorragend produktiv gewesen, seine Untersuchungen über das Fleisch und die Zusammensetzung der Muskelfaser wurden auch für das praktische Leben wichtig, indem sich daran die Darstellung des Fleischextrakts knüpfte. Auf dem Maximiliansplatz wurde ihm im Jahre 1883 ein von Wagmüller begonnenes, von Rümann vollendetes Denkmal, bestehend aus einer sitzenden Marmorstatue auf granitemen Postamente mit den allegorischem Marmorreliefs: Chemie und Aderbau, errichtet. Die Liebigstraße, welche ihren jetzigen Namen seit 19. Juli 1875, resp. seit 1. Januar 1876, resp. seit 1. Januar 1877 führt, hies früher ,,Schulstraße« nach dem am 11. August 1841 eröffneten großartigen Schulgebäude dortselbst, das 1876-77 ansehnlich erweitert ward.


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