Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Beschreibung: 356. Kreuzstraße. Führt nächst dem Sendlingerthor bogenförmig von der Sendlinger- zur Josephsspital- und Brunnstraße. Von dem rechtwinkeligen Schnittpunkte der Straßen nannte man hier die Lokalität ,,am Kreuze« und zwar am »oberen Kreuze«, weil der jetzige Promenadeplatz (s. denselben) einst auch als Kreuzgasse bezeichnet war, jedoch mit dem Beisatze am »untern Kreuze«. Schon 1478 entstand »am Kreuze«, ein kleiner zweiter Gottesacker der Peterspfarrei, welcher l480, 1483 und 1500 vergrößert ward. Dieser neue St. Peters-Gottesacker erstreckte sich bis all die Stadtmauer, längs der jetzigen Glockenstraße. So entstand für die mit dem Freithof fast gleichzeitig erbaute Kirche die Benennung »St. Peters-Gottesackerkirche«, welche erst später der, jedoch ungenauen Bezeichnung ,,Kreuzkirche« wich. Im Jahre 1783 begann man die Gottesäcker aus der Stadt zu entfernen, und dies geschah auch bei dein zweiten St. Peterskirchhofe in den Jahren l783-89. Meister Jörg voll Polling, der Baumeister der Frauenkirche (s. Ganghoferstraße), stellte auch die Kreuzkirche her, welche zu Ehren ,,aller Heiligen« 1480—85 erbaut, 1722 erweitert, 1772 gänzlich renoviert, dann 1814 und 1847 abermals renoviert wurde. Diese »Kirche am Kreuze«, zum Teil ans Steinen der abgebrochenen Gollierkapelle errichtet (s. Gollierstraße), empfing am 18. Dezember 1485 die Weihe und heißt jetzt richtig ,,Allerheiligenkirche am Kreuz«. 1796 und 1800 hatte malt sie vorübergehend, 1804-14 definitiv gesperrt und als Militärmagazin verwendet, am 12. Oktober 1814 aber wieder geweiht und eröffnet. — Die Kreuz- straße hieß einst »Schmalzgasse«, ihr südlichster Teil zuletzt auch ,,Schulplatz«, nach dein Gebäude, welches seit 1793 bis vor wenig Jahren für die Zwecke der Volksschule und seit 1805 ebenso für die Feiertagsschüler in Verwendung stand. Außerdem sind erwähnenswert die der Stadtgemeinde München gehörigen Gebäude Nr. 2 und 3, eilte Pfründeanstalt für das weibliche Geschlecht, unter Leitung des Ordens der barmherzigen Schwestern, durch freiwillige Beiträge (worunter 1000 fl. als Geschenk J M. der Königin) mit einem Dotationszuschuß des Magistrats von 6000fl. als Jubiläums-Stiftung gegründet und am 7. Februar 1859 feierlich eröffnet. In Nr. 32 befand sich das ehemalige i. J. 1480 zur »Aufnahme für arme Kranke und elende Pilgrame« gegründete und zu Anfang dieses Jahrhunderts mit dem allgemeinen Krankenhause vereinigte Stadtbruderhaus.