Rambaldi(1894) - Josephspitalstraße

Rambaldi - 1894

Beschreibung: 299. Joseffspitalstraße.Verbindet in westlicher Richtung die Brunn- und Herzog Wilhelmstraße und trifft in ihrer Verlängerung die Sonnenstraße. Diese Straße erhielt ihren Namen durch das Spital, welches die nördliche Begrenzung bildet. Dasselbe ging aus einer seit 1614 bestehenden Privatstiftung von Melchior Pruggsperger (auch Prugberger) hervor, die sich an der Stelle der nachmaligen Schule am Kreuz befand. 1626 nahm Kurfürst Max I. eine Neugründung mit der für damalige Zeit bedeutenden Stiftungssumme von 200000 fl. vor, verlegte es an seinen heutigen Platz und ließ vom 4. Juli genannten Jahres ab die Messen einstweilen in einem passenden Lokale der Anstalt lesen. Sein Enkel Max Il. Emanuel erbaute 1682 das Spital von Grund auf neu und begann wahrscheinlich gleichzeitig die dem hl. Josef geweihte Kirche, deren Vollendungsjahr nicht bekannt ist, wohl aber ihre Konsekrierung am 23. Mai 1700. Bei den traurigen Folgen, welche der 30jährige Krieg auch für München hatte, fehlte es nicht an armen Leuten, welche in diesem Spitale Aufnahme suchten und fanden. 1800 wurde das Vermögen des älteren Herzogspitals mit dem des Josefspitales vereinigt und dieses vergrößert. —- Die Straße hieß in ältester Zeit »obere Brunngasse« (s. Brunnstraße) und ward 1812 gegen die Sonnenstraße durchgebrochen; das Projekt, die Oeffnung mit einem Thore, das man zuerst ,,Josefs-« und dann »Ludwigsthor« nennen wollte, zu schmücken, kam nicht zur Ausführung, doch trug der Platz außerhalb des beabsichtigten Thores bis zur jetzigen protestantischen Kirche hin noch 1823 den Namen »Josefsplatz«.


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