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Beschreibung: 68. Beichstraße.Zieht sich in Schwabing von der Mündung . der Franz- in die Leopoldstraße in südlicher Richtung.
Beich, Joachim Franz, Landschafts- und Schlachtenmaler *) (Pilotybild 49), geb. 15. Oktober 1665 zu Ravensburg, Sohn des nach München übergesiedelten Malers Daniel Beich, starb zu München 1748 als kurbayerischer Hofmaler. Seine Gemälde zeichnen sich durch poetische, oft großartige Kompositionen aus, sind aber zu dekorativ behandelt, um ein reines Naturgefühl zu atmen. Jn der alten Pinakothek befinden sich eine Morgen- und Abendlandschaft, im Bürgersaal 14 von ihm gemalte Wallfahrtsorte und in der Bildergallerie in Schleißheim 11 Darstellungen aus den Feldschlachten des Türkenkrieges- denen der Kurfürst Maximilian Emanuel beigewohnt hatte. Nicht unerwähnt dürfte an dieser Stelle der Name Watterschott sein. Beich wurde in kurzer Zeit berühmt und jedermann trug Verlangen nach seinen Arbeiten. Watterschott blieb unbekannt und mußte sogar niedere Dienste verrichten, um sein Leben zu fristen. Beich war edlen Herzens und weit entfernt von Künstlerneid. wovon die Lebensgeschichten der Künstler nur zu viele Beispiele geben, nahm sich seines Freundes an, stellte dessen Gemälde in sein Zimmer, gab sie für seine eigenen Arbeiten aus und Kenner und Liebhaber bewunderten nun das, was sie bei Watterschott keines Blickes würdigten. »Es freut und kränkt mich«, sagte endlich Beich, »daß mein Freund hier Anerkennung seiner Talente findet, die er in seiner ärmlichen Stube vergebens gesucht hat; denn so malt Watterschott besser, als ich«. Gleichwohl wurde Beich gesucht und gut bezahlt, während jener seine Tage in Kummer und Elend vermeinte. Die Straße hieß früher ,,Bäckerstraße« und führt ihren Namen seit 26. August 1890. Seine von dem Bildhauer Salvator de Carlis gefertigte Büste befindet sich in der Ruhmeshalle.
*) Vgl. Mayers Allgemeines Künstlerlexiton Band I.