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Beschreibung:
Westenriedestraße. Der Name Westenrieder nennt uns einen Gelehrten und fleißigen Geschichtsforscher, der als ein ächtes Münchnerkind seiner Vaterstadt sowie seiner engeren Heimat Altbayern bis zum Tode treu gedient hat. Lorenz Westenrieder, der Sohn eines schlichten Kornmessers oder Getreidehändlers, wurde am 1. August 1748 zu München in einem Hause an der jetzigen Westenriederstraße (damals "hinter den Mäuern" genannt) geboren. Der talentvolle, aber körperlich schwächliche Knabe besuchte anfangs die St. Petersschule am Kreuze, dann das alte Gymnasium an der Neuhauserstraße und widmete sich endlich dem Pristerstande. Stets zeichnete er sich durch sein Streben nach Wissenschaft aus. 1771 wurde er Kaplan an der Frauenkirche, wenige Jahre darauf Professor der Dichtkunst in Landshut, und 1774 kehrte er als Lehrer der Realschule nach München zurück. 1779 wurde Westenrieder zum Schulrathe, 1786 zum Mitgliede des geistlichen Rathes (der damaligen obersten Schulbehörde in Bayern) ernannt. Immer höher stieg der Ruf seiner Gelehrsamkeit, so daß ihn 1777 die bayerische Akademie der Wissenschaften unter ihre Mitglieder aufnahm. Obgleich zeitweise von einem heftigen, nie ganz schwindenden Gesichtsschmerze gequält, war er doch als Schriftsteller bis zu seinem Tode unermüdlich thätig; mit emsigem Fleiße durchforschte er die Hunderte alter Urkunden und sonstiger älterer Schriften, welche auf die Geschichte Bayerns und Münchens Bezug haben, und legte das Ergebniß seiner Forschungen in zahlreichen Schriften nieder. Aber auch für das große deutsche Vaterland schlug sein Herz, weshalb er auch die deutsche Geschichte in das Bereich seiner Forschungen zog; nicht minder war er ein Freund der Kunst und der schönen Wissenschaften. Nachdem Bayern ein Königreich geworden war, ehrte ihn König Max I. durch Verleihung des Civilverdienstordens der bayerischen Krone, durch Einsetzung als Mitglied des Domkapitels und Ernennung zum kgl. geheimen geistlichen Rathe. ---- Die Liebe zu seiner Vaterstadt bewies Lorenz Westenrieder noch in seinem Testamente, indem er 12000 fl. dem Josefs- und dem Gasteigspitale daselbst vermachte; auch sein übriges Vermögen bestimmte er zu wohlthätigen Zwecken und seine Bücher, Gemälde und Kupferstiche überließ er dem Domkapitel zur Förderung geistiger Ausbildung. Das dankbare Vaterland widmete seinem Andenken ein ehernes Standbild auf dem Promenadeplatze.