Adressbuch(1880) - Residenzstraße

Adressbuch - 1880

Beschreibung: An dem Nordrande der äußeren Stadt taucht seit dem 14. Jahrhundert eine Oertlichkeit auf „der Burgstall“ genannt, welcher den HerzogenVeranlassung gab, als die „alte Burg“ oder „Ludwigsburg“ nicht mehr genügte sich hier eine „neue Veste“ zu bauen. Diese, 1384 entstanden, bildete die Grundlage der 1469 begonnenen und im Wesentlichen 1476 vollendeten Veste Albert IV., welche gewöhnlich „Albertinische Burg“ hieß und 1508 ihren völligen Abschluß erhielt, drei Jahre später als München zur Landeshauptstadt erklärt worden war. An die neue Veste reihten sich dann die Bauten der heutigen „älteren“ Residenz unter Herzog und Kurfürst Max I. von 1598 bis 1601 und von 1612-19. Nun erhielt auch bald die frühere „vordere Schwabingergasse“, dann „Residenz-Schwabingergasse“ ihre gegenwärtige Benennung. – Die jetzige Feldherrnhalle erhebt sich rückwärts des ehemaligen „neuen“ Schwabingerthores, das 1318 oder 19 schon vollendet, ursprünglich „Unseres Herrn Thor“ hieß und 1493 der damaligen Unruhen wegen durch Herzog Albert IV., der es für gefähredet hielt, mit Bollwerken versehen wurde. Bei dieser Gelegenheit ließ der Fürst die Kapelle „Unseres Herrn“, welche links vor dem Thore stand, demolieren und dafür die Salvatorkirche erbauen (s. Salvatorstraße). Das Thor schloß die convergirende Verlängerung der beiden älteren nördlichen Stadtthore (hinteres und vorderes Schwabingerthor – s. Schäffler- und Dienerstraße) zugleich ab, d. h. es stand dort, wo die vordere und hinters Schwabingergasse (s. Theatinerstraße) zusammentrafen, mitten zwischen dem Festsaalbau der residenz und dem Geaf-Arcohause. Es mußte 1816-17 der Stadterweiterung weichen; zwei Jahrzehnte später verschwanden dann auch das rückwärtige Wachgebäude und das anstoßende Wirthshaus „zum Bauerngirgel“.


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