Adressbuch(1880) - Pöppelstraße

Adressbuch - 1880

Beschreibung: Z. E. a. Johann Michael Poppel, einst Faßbinders Sohn aus der Au und ganz mittelloser Privatlehrer dortselbst, welcher aber ein fühlendes Herz für jene armen Kinder besaß, deren Ernährer im österreichischen Erbfolgekriege gefallen waren. Am 30. Nov. 1742 bei eben heftiger Kälte sammelte er etwa dreisig elternlose Knaben und Mädchen, anfangs in einer gemietheten Stube, später im eigenen Hause. Persönlich oft in bitterer Noth, begann er vereint mit seinem Hausherrn, dem Gerichtsdiener in der Au Christoph Nußbaum, das Mitleid der Bevölkerung für jene arme Wesen zu erwecken und Unterstützungen für sie zu erstehen. Nach zehnjährigen umermüdlichen Anstrengungen, wobei ihm schmerzliche Verkennung und Verläumdung nicht erspart blieben, gelang es ihm endlich 1752, das Waisenhaus zu St. Andrä zu gründen, welches an die heutige Sammetstraße grenzte, in der Folge aufgehoben und 1819 mit der gleichen Anstalt der Hauptstadt verschmolzen wurde. Poppel starb 1763, Jahr und Tag der geburt des edlen Menschenfreundes sind leider bis jetzt nicht zu erforschen gewesen; seinen Namen trägt die Straße seit 28. Sept. 1877, resp. 1. Jan. 1878.


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Denkmal an Gerd Müller