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Beschreibung:
Den Chirurgen lag in früheren Jahrhunderten die Verpflichtung ob, eigene Badstuben als „Ehehaftbäder“ zu halten, woher sie den Namen „Bäder“ bekamen. Unter jenen gab es in München vier „Armen-“ oder „Seelbäder“, die zum unentgeltlichen Gebrauche für die Unbemittelten bestimmt waren, nämlich: das „Frauenbad“ an der Ecke der Windenmachergasse, das „Kreuzbad“ an der Ecke der Finger- (Maffei-) und Kreuzgasse (Promenadeplatz), das „Spitalbad“ an der Roßschwemme (unfern des Schulhauses im Rosenthal) und das „Hundsfott“ bezeichnete man aber im Mittelalter keineswegs als Schimpfwort einen ehrlosen Menschen wir heutzutage, wo es im Volke sogar ein äußerst bitteres Sprichwort gibt: „Wer kein Geld hat, ist ein Hundsfott“, sondern lediglich einen Armen, daher dieses Armenbad das „Hundsfottbad“ hieß, und schon im Sal- und Grundbuche der Stadt von 1440 als „Hundsfottbad sammt Garten“ eingetragen ist. Allein in späterer Zeit verlor sich der ursprüngliche Begriff, das Volk verstand die Bedeutung des Namens nicht mehr, und so bildete sich endlich die erklärende Volkssage, es hätten einmal in alter Zeit Hunde eine Kugel spielend durch das Neuhauserthor herein und vor das Haus Nro. 2 des heutigen kleinen Platzes gewälzt.
„Bis diese neun Kegel umscheiben die Hund,
können wir heilen noch manche Stund.
Hundsfottbad armer Leut.“
Gegen Ausgang des vorigen Jahrhunderts, als das alte Freskobild verblichen ward, ließ der damalige Besitzer von dem Bekannten Hofbildhauer Roman Boos (s. Boosstraße) das gegenwärtig noch am Hause befindliche Holztelief anfertigen.