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Beschreibung:
Die nunmehr so lange und breite, schöne Straße nahm den bescheidenen Ausgang vom Blumenmarkt unfern des Rosenthales, der noch zu Anfang dieses Jahrhunderts von Josephi [19. März] bis Therese [15. Okt.] dauerte. Ihr Zug bezeichnet die Richtung der durch Herzog und Kurfürst Max I. 1618–38 ausgeführten Umwallung während des dreißigjährigen Krieges. Unfern der Ausmündung der „heutigen“ Blumenstraße in de n Viktualienmarkt, der nordöstlichen Ecke der Schrannen- oder Maximilians-Gedreidehalle, zu der am 9. Okt. 1851 der Grundstein gelegt und die am 15. Sept. 1853 vollendet ward, befand sich seit Ende des 14. Jahrhunderts das 1328 urkundliche „Schifferthor“ [siehe Einlaß], geschichtlich merkwürdig durch den glücklichen Einzug der Herzoge Ernst und Wilhelm IV. aus der wittelsbachischen Linie Bayern-München am 1. Mai 1403 in ihre geteue Stadt. Es wurde behufs Vergrößerung des Viktualienmarktes 1822 abgebrochen. Weiter nach Südwesten stand der sogenennte „Taschenturm“, zu dem sich die Line der Stadtmauer erhob und der bis vor kurzem dem „Taschenturmgäßchen“ den Namen lieh. In alten Tagen trieben dort hauptsächlich die Taschner ihr Gewerbe und von der Lokalität „in der Tasche“ stammte die Benennung des Thurmes. Im Beginn unseres Jahrhunderts als Militärgefängnis eingerichtet, wurde er zur beträchtlichen Erweiterung des gleichnamigen Gäßchens gleichfalls 1822 abgetragen und 1826 sanken die anstoßenden Mauern, während der Rest des Schifferthores bei der Ausfüllung des Grabens zum Zwecke der Anlage der Schrannenhalle 1851 verschwand,- Einunheimliches Haus befand sich am oberen Anger, nämlich das .des Scharfrichters. In älterer Zeit soll derselbe in der Sendlingergasse gewesen sein. Als aber die Richtstätten außerhalb der Stadt verlegt wurden [s. Salzstraße], kam die Wohnung des Scharfrichters dahin, wo man an der Stadtmauer vom Sendlingerthore zum unteren Anger [ehemals „Mühlgasse“ genannt] hinab ging. Das Haus des Scharfrichters, als einer „unehrlichen Person“, ward aber nicht unter anderen Häusern, sondern alleinstehend mitten in der Straße erbaut. Dasselbe wird im Münchener Grundbuche von 1572 als „Haus des Züchtigers“ genannt, und die Gasse hieß man vom Anfange des 14. Jahrhunderts an durch mehr als ein halbes Jahrtausend das „Henkergäßel“ [auch die „Scharfrichtergasse“]. Erst im zweiten Jahrzehnt unseres Jahrhunderts, als viele ältere Straßen der Stadt neue Benennungen erhielten, bekam diese Gasse den Namen „Glockenbachstraße“, weil sie zum Glocken- und Angerbache hinzog. Als 1841 der letzte von der Stadt besoldete Scharfrichter Martin Hörmann gestorben war, demolierte man jenes Haus mit seinem nach rückwärts gelegenen Stadel, in welchem man die Materialien zur Blutbühne aufbewahrte, ließ denPlatz frei und ebnete ihn ein, so daß sich jetzt keine Spur mehr von ihm findet. Das neue prächtige Schulhaus am südwestlichen Ende der Blumenstraße ist wischen 1876 und 78 erbaut worden.- In der Blumenstraße sind von Südwest nach Nordost gezählt allmählich aufgegangen: der „Dultstandzwinger“. die „Mühlgasse“, die „Glockenbachgasse“ [Henkergässel], das „Sebastiansgäßchen [s. Sebastiansplatz] und die „Taschenthurmgasse“. Die letzte Gesammtbenennung „Blumenstraße“ stammt vom 1. Dez. 1873, rep. aus dem März 1874.
Verlauf: Beginnt am Viktualienmarkt und zieht sich in stattlicher Breite zu beiden Seiten der Schrannenhalle mit südwestlichen Bogen an das Sendlingerthor.