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Beschreibung:
Derselbe hieß in frühester Zeit einfach „Burg“ oder auch „Ludwigsburg“ und führt seinen heutigen Namen nach manchem Umbau zum Unterschiede von der zwischen 1384–92 wenigstens theilweise enstandenen „neuen Veste“ (siehe Residenzstraße). In einer Urkunde von 1398 kommt zum erstenmale die Bezeichnung „alte Veste“ vor, aus der dann 1827 „alter Hof“ ward-. — Nachdem Herzog Ludwig dem Strengen bei der ersten Kandestheilung von 1255 Oberbayern zugefallen war, verlegte er seinen Hof nach München, wo – wie es scheint – die Erbauung einer Burg bereits 1253 begonnen hatte. König und Kaiser Ludwig der Bayer (1294, resp. 1314 und 1328–47) vergrößerte und erweiterte den beschränkten Bau seines Vaters, indem er ihm den anstoßenden westlichen Flügel hinzufügte. Lag auch der Hauptbau noch innerhalb der alten Umfriedung, (s. Hofgraben) so drängte er doch durch eine Anzahl von außerhalb jener sich befindenden Nebengebäuden auch zur Vergrößerung und Verstärkung der Stadtbefestigung. Gleichwohl scheint die Burg selbst vor dem Brande von 1327, welche die halbe Stadt München in Asche legte, nicht sehr bedeutend gewesen zu sein. Kaiser Ludwigs Sohn, der Herzog Ludwig der Brandenburger (1347, resp. 49 und 1351–61), errichtete, an den obern erwähnten Seitenflügel anschließend, einen weiteren Bau, in welchem er auch residierte. Die Gränzen desselben sind noch deutlich zu erkennen, da er die Spuren eines im 16. Jahrhunderts stattgehabten Brandes trägt. An dieses Gebäude reiht sich bis zum heutigen Rentamtsgebäude – der Stelle der ehenmaligen, von Kaiser Ludwig erbauten, 1806 geschlossenen und 1815 leider abgerochenen „Lorenzerkirche“ – wieder ein kleineres Haus, das von jeher der Hofkeller war und dessen unterirdische Räume noch gegenwärtig zur Aufbewahrung des berühmten Einbockbieres benützt werden. Neben der bezeichneten Kirche befand sich das nördliche Burgthor, das heute als Durchgangsbogen aus dem alten Hofe auf den sogenannten „Hofgraben“ führt. Das rechts an dasselbe stoßende Gebäude, welche noch den hohen Giebel gegen Westen zeigt, war die „Hofkammer“ (dermalen dem Kreisarchiv Oberbayern eingeräumt) und der ganze östliche Trackt das „kurfürstliche Bräuamt“, das aber 1831 abgebrochern und an dessen Stelle jener große Bau errichtet wurde, in welchem sich zur Zeit die k. Steuerkatatster-Kommision befindet. An der südlichen Seite, dem Bräuamt benachbart, und gegen den noch stehenden „Altenhofthurm“ zu, der in die Burggasse führt, lag ein Gefängnis, welches man das „Schottenstübel“ hies, oberhalb desselben die herzögliche Dinerschaft wohnte. – Die „alte Veste“ blieb Sitz der regierenden bayerischen Herzoge bis Albrecht IV., den Weisen (1465–1508), der, als er am 3. Sept. 1467 Alleinregent geworden, die alte Vest, vielmehr das ihm neben derselben am 14. März 1466 zugewiesene Haus, verließ und seine Wohnung und Hofhaltung in die „neue Veste“ verlegte. Nur dessen Bruder Herzog Sigmund (s. Sigmundstraße) bewohnte noch ferner die alte Veste, bis er auch diese am 19. März 1474 seinem Bruder Albrecht abtrat, und von nun an abwechselnd die Schlösser Dachau, Grünwald, Rannhofen, Menzing und zuletzt das wahrscheinlich von ihm erbaute Blutenburg (s. Blutenburgstraße) bezog.
Verlauf: Ist jener Häusercomplex, welcher zwischen dem Hofgraben und der Pfisterstraße einerseits und der Burgstraße anderseits liegt.