Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Zwischen 1933 und 1945 fanden grundlegende Wandlungen der Wissenschaften, so unter anderem eine „dreifache Ressourcenverschiebung“ statt: von den Geisteswissenschaften hin zu den Natur- und Technikwissenschaften, von den Hochschulen zu außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie innerhalb der Hochschulen von den Universitäten hin zu den Technischen Hochschulen. 1938 begannen Wehrmacht und NS-Regime weite Teile Europas zu unterwerfen. Rüdiger Hachtmann untersucht, in welcher Weise reichsdeutsche Forschungseinrichtungen und Wissenschaftsdisziplinen davon profitierten und ob sich für die Jahre zwischen 1938 und 1943 Konturen einer spezifisch europäischen NS-Wissenschaftslandschaft ausmachen lassen. Zudem geht er der Frage nach der konkreten wie der mittelbaren ethisch-moralischen Verantwortlichkeit der Wissenschaftler für die barbarischen Verbrechen des NS-Regimes nach.
Ein zentrales Thema seines Vortrags ist die Beziehung von ‚Wissenschaft‘ und ‚Politik‘: Handelte es sich um ein einseitiges Abhängigkeitsverhältnis? Oder
konnten die Protagonisten ‚der Wissenschaft‘ gegenüber dem NS-Regime eigene Interessen durchsetzen? Warum waren viele Wissenschaftler von der Diktatur so begeistert und „mobilisierten sich selbst“?
Rüdiger Hachtmann ist als Historiker am Zentrum für Zeithistorische Forschung/Potsdam tätig und seit 2001 Professor an der TU Berlin.
Veranstalter | NS-Dokumentationszentrum München |
Datum | 06.06.2018 |
Uhrzeit | 19:00 |
Referent/in | Prof. Dr. Rüdiger Hachtmann |
Treffpunkt | NS-Dokumentationszentrum München, Auditorium |
Anmeldung | keine Anmeldung erforderlich |
Preis | kostenfrei |
Veranstaltungsart | Vortrag |
Stadtbezirk | Maxvorstadt |