Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Der Umgang zwischen Juden und Deutschen war nach 1945 geprägt von Distanz und Entfremdung, Misstrauen und Ablehnung. Zwischen ihnen stand der Zivilisationsbruch Auschwitz. Dennoch führte das Schicksal sie wieder eng zusammen. In München gründete schon im Sommer 1945 eine Handvoll jüdischer Überlebender wieder die Israelitische Kultusgemeinde. Für die osteuropäischen Juden wurden Stadt und Region zum zeitweiligen Mittelpunkt. Die Amerikaner gewährten den Displaced Persons Schutz und Obhut; Bayern entwickelte sich zum Zentrum dieser Holocaust-Überlebenden. Doch im Land der Mörder sahen sie nur einen Transit auf der Suche nach einer sicheren Heimat, Eretz Israel oder die USA. Von den Deutschen erfuhren diese Flüchtlinge wenig Unterstützung und auch ein Schuldbewusstsein gegenüber den Verfolgten regte sich in der Bevölkerung kaum. Vielmehr blühten rassistische Ressentiments wieder auf. Ein bedrückender Prozess, der sich erst spät wandelte.
Der Historiker Dr. Heinz Verfürth lebt als freier Journalist und Autor in Berlin. Zu seinen Veröffentlichungen zählen „Die Arroganz der Eliten“ (2008), „Schwarzbuch Politik: Gegen den Ausverkauf der politischen Kultur“ (2009) sowie „Als die Juden nach Deutschland flohen“ (2017).
Veranstalter | NS-Dokumentationszentrum München |
Datum | 15.03.2018 |
Uhrzeit | 19:00 |
Referent/in | Dr. Heinz Verfürth |
Treffpunkt | NS-Dokumentationszentrums München, Max-Mannheimer-Platz 1 |
Preis | kostenfrei |
Veranstaltungsart | Vortrag |
Stadtbezirk | Maxvorstadt |
Suchbegriffe | Juden |