Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Klebezettel sind oft anonym, ihre Aussagen verkürzt und bisweilen unverständlich. In ihrer Masse aber und über die Zeit – es gibt sie bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts – sind sie eine besondere historische Quelle: Die in der Ausstellung „Angezettelt“ präsentierte Auswahl zeugt von einer sozialen Praxis gruppenfeindlicher Ressentiments. Die Klebezettel erzählen eine Alltagsgeschichte der Judenfeindschaft, des Rassismus und der aktuellen Feindschaft gegen Minderheiten. Sie veranschaulichen die Flexibilität des judenfeindlichen Ressentiments, aber auch Ähnlichkeiten und Unterschiede von Antisemitismus und anderen Ideologien der Ungleichheit.
Die Kuratorin Isabel Enzenbach gibt in ihrem Vortrag einen Überblick über das Konzept und die inhaltlichen Schwerpunkte der Münchner Präsentation, zu der auch zahlreiche aktuelle Sticker sowie Dokumente der Gegenwehr gegen Antisemitismus und Rassismus gehören. Wann, wo, von wem und zu welchem Zweck und mit welcher Wirkung wurden die Aufkleber produziert und verwendet? Welche Reaktionen auf diese Verbreitung von Hass im Kleinformat sind überliefert? Welchen gestalterischen Prinzipien folgt die Ausstellung bei der Präsentation dieser nicht-musealen Exponate?
Dr. Isabel Enzenbach ist wissenschaftliche Mitarbeiterin des Zentrums Jüdische Studien Berlin Brandenburg am Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin.
Veranstalter | NS-Dokumentationszentrum München |
Datum | 09.03.2017 |
Uhrzeit | 19:00 - 21:00 |
Referent/in | Dr. Isabel Enzenbach |
Treffpunkt | NS-Dokumentationszentrum München, Auditorium |
Anmeldung | Keine Anmeldung erforderlich |
Preis | kostenfrei |
Internet | Sticker und Stigma |
Veranstaltungsart | Vortrag |
Suchbegriffe | NS-Doku |