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Das Relief spielt auf die Rolle der griechischen Geistlichkeit vor allem zu Beginn der Freiheitskämpfe 1821 an. In der Mitte steht die Personifikation der Religion vor einem Altar mit Kelch und Hostie. Rechts davon kniet eine Gestalt mit einem Saiteninstrument, deren Bedeutung nicht recht klar ist. on beiden Seiten nähern sich Griechen und schwören, für die Freiheit ihres Landes zu kämpfen. Links verläßt ein junger Bauer Frau und Kind und vertauscht den Pflug mit dem Schwert. Rechts davon erheben drei wiederum christusähnlich dargestellte Priester die Hand zum Schwur. Rechts von der Mittelgruppe steht ein Jüngling mit Stab (nach den Vorzeichnungen zerbrochen und mit einem Halbmond versehen); ein greiser Mann führt sein Enkelkind in den Krieg; zwei junge Männer, davon einer vielleicht ein Kaufmann, schwören ebenfalls. Hinter den Gestalten der rechten Bildhälfte erkennt man in Andeutungen ein Kriegsschiff.
Schwur der Griechen vor dem Freiheitskampf zeigt, mit der Personifikation der Religion in der Mitte, die vor einem Altartisch mit dem Allerheiligsten steht.
Adrain von Buttlar - Leo von Klenze - Leben - Werk - Vision
Die Türken sind mit Krummschwertern, Lanzen oder Bogen bewaffnet, in der Mitte ist ein griechischer Jüngling, von einem Pfeilschuß getroffen, vor einem christlichen Altar zusammengebrochen.
Von links kommen drei griechische Schiffe mit antikisch gekleideten Helden, von denen einer das Kreuz als Schildzeichen führt. Die vorderste Gestalt der Hellenen ist eine Frau, vermutlich eine Anspielung auf die Heldin Bouboulina Laskarina, die fast ein Jahr lang den Golf von Nauplia gegen die Türken blockierte . Den Schiffen der Hellenen schwebt eine Siegesgöttin voran, die eine Brandfackel auf die sich von rechts nähernden Türkenschiffe schleudert. Auf einem der türkischen Schilde ist deutlich der Halbmond zu erkennen. Der griechische Freiheitskampf wird hier, wie an mehreren Stellen der Reliefs, andeutungsweise als Kreuzzug gekennzeichnet. Wie in den anderen Bildern werden die Griechen, nackt oder gerüstet, als klassische Helden dargestellt, die Türken dagegen teils in der Art antiker Barbaren (mit langen, faltigen Hosen), teils als Mongolen (mit einer Locke am kahlen Hinterkopf) charakterisiert . Auch Stäbe mit Halbmonden und Roßschweifen, sowie turbanartige Kopfbedeckungen dienen zur Kennzeichnung der Türken.
* 22.10.1827 Seeschlacht bei Navarino
Die Seeschlacht von Navarino war für die weitere Geschichte des osmanischen Reiches und damit sowohl Europas als auch des Nahen Ostens bedeutend. Sie machte nicht nur die Bemühungen der Türken zunichte,
die griechische Revolte zu unterdrücken, sondern verursachte auch einen Bruch in den traditionell guten Beziehungen zwischen dem Vereinigten Königreich und dem Osmanischen Reich.
Seine Auswirkungen zeigten sich in der kritischen Phase des Konflikts zwischen Muhammad Ali Pascha und der Hohen Pforte (1831–1841). Navarino beschleunigte den russisch-türkischen Krieg von 1828/29,
und die Vernichtung der osmanischen Marine schwächte die Verteidigungskraft der Osmanen gegenüber dem Russischen Reich und später gegenüber Muhammad Ali.
Mit der ägyptisch-türkischen Flotte war eine große Anzahl bronzener Kanonen untergegangen. Ein Großteil davon wurde unter dem griechischen König Otto gehoben und als Recyclingmaterial in Europa verkauft, wobei etliche davon nach Bayern gelangten und für den Guss des Obelisken am Karolinenplatz in München, der Bavaria und der Tilly-Statue in der Feldherrnhalle verwendet wurden.
Der grausame griechische Bürgerkrieg wird durch die Einführung der Monarchie beendet. Vom rechten Bildrand her reizen zwei Furien mit Schlangenhaaren die Griechen zum Bruderkrieg: In ihren Händen halten sie Schlangenknäuel und Brandfackeln. Anschließend bekämpfen sich fünf heldenhafte Griechen. Ein sechster Krieger hebt die Hand zum Frieden, während vor ihm eine trauernde Frau kniet. Es folgt nach links ein christlicher Priester mit einem Palmzweig, der hier als Zeichen des Sieges der Nächstenliebe zu verstehen ist. Die Friedensgöttin Eirene senkt mit der Linken die Kriegsfackel, vielleicht versucht sie auch, mit der Fackel Waffen und Kriegsschiffe zu verbrennen. Mit der Rechten weist sie die Griechen auf den bayerischen Löwenthron, auf dem nur Szepter und Krone liegen. Otto sollte an dem Monument nicht zweimal dargestellt werden, außerdem dürfte hier nicht so sehr ein bestimmter König gemeint sein, als vielmehr die Monarchie selbst (wobei die Hoffnung, es möge weiterhin eine Wittelsbachische sein, durch den Löwen angedeutet ist).