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Lorenz von Westenrieder (* 1. August 1748 in München; † 15. März 1829 ebenda) war ein deutscher Theologe, Pädagoge, Historiker und Publizist der Aufklärung. Er gilt als Wiederentdecker der bayerischen Vorgeschichte, beschäftigte sich aber auch mit dem Bayern der Gegenwart. Darüber hinaus war er ein Münchner Lokalpatriot.
Westenrieder schloss 1764 das Jesuitengymnasium München (heute: Wilhelmsgymnasium München)[1] ab. Anschließend studierte er am angeschlossenen Lyzeum Philosophie (= Grundstudium) und Theologie. 1771 erfolgte die Priesterweihe. Nach der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 wurde er Professor für Poetik und Rhetorik am Gymnasium in Landshut und 1774 für Rhetorik in München. 1776 wurde er zum Bücherzensurrat ernannt und 1799 wurde er Direktor der Bücherzensurkommission. 1777 wurde er Mitglied und 1779 Sekretär der historischen Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, deren Direktor er 1808 wurde. In dieser Funktion setzte er sich für die Entwicklung der Lithographie ein und steuerte Finanzmittel für den Bau der ersten größeren Steindruckpresse bei. Anfang 1779 trat er in den Illuminatenorden ein, den er aber zum Jahresende wieder verließ. 1786 wurde er zum geistlichen Rat und zum Domkapitular von München ernannt, 1813 wurde er geadelt.
Westenrieder war ein Anhänger einer gemäßigten Aufklärung. Neben seinen historischen und theoretischen Werken schrieb er auch Romane und Theaterstücke. Sein historisches und literarisches Werk umfasst mehr als hundert Bände, die sich häufig mit der soziokulturellen Entwicklung Münchens und seiner Bewohner beschäftigen. Westenrieder gilt als einer der bedeutendsten bayerischen Schriftsteller des 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts.
Quelle: Wikipedia
Lebensdaten | (1.8.1748 [München] - 15.3.1829 [München]) |
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