Kunst & Kultur

Name 400. Todestag von Orlando di Lasso
Stadtbezirk 1. Altstadt-Lehel
Stadtbezirksteil Graggenau
Straße Platzl 4
Ausführung Bronzeguß (0,50 x 0,60 m)
Übergabe 18.11.1994
Suchbegriffe Orlando-Haus  
Personen Lasso Orlando di  
Künstler:innen Veit Michael
Kategorie Person  Komponist  
Rubrik Gedenktafel 
Der Eintrag steht als PDF zum Download bereit.
400. Todestag von Orlando di Lasso Orlando-Haus
© Gerhard Willhalm, Gedenktafel - Orlando di Lasso, CC BY-NC 4.0

   

HIER LEBTE UND WIRKTE AB 1557
ORLANDO DI LASSO

1532 - 1594
KOMPONIST UND HOFKAMPELLMEISTER

GEWIDMET ZUR 400. WIEDERKEHR
VON DER THEATERGEMEINDE MÜNCHEN

Orlando di Lasso

Orlando di Lasso (auch bekannt als Orlande de Lassus) war ein herausragender flämischer Komponist der Renaissance. Er wurde um das Jahr 1532 in Mons, Burgund (heute Belgien), geboren und verstarb am 28. August 1594 in München, Deutschland. Di Lasso gilt als einer der bedeutendsten und vielseitigsten Komponisten des 16. Jahrhunderts und als letzter großer Vertreter der flämischen Schule.

Di Lasso erhielt seine musikalische Ausbildung in verschiedenen europäischen Städten, darunter München, Rom und Paris. 1563 trat er in den Dienst des Herzogs von Bayern in München, wo er den größten Teil seiner beruflichen Laufbahn verbrachte. Dort komponierte er eine Vielzahl von Werken für den Hof und die Kirche, was ihm große Anerkennung und Einfluss in der musikalischen Welt seiner Zeit einbrachte.

Orlando di Lasso war äußerst produktiv und schuf über 2.000 Werke, darunter Motetten, Messen, Madrigale, Lieder und weltliche Chansons. Seine Musik zeichnet sich durch melodische Schönheit, harmonische Raffinesse und emotionale Tiefe aus. Di Lasso beherrschte die polyphone Komposition meisterhaft und integrierte verschiedene musikalische Stile und Einflüsse, was seine Werke sowohl in Nord- als auch in Südeuropa populär machte.

Zu seinen bekanntesten Werken gehören die “Missa de Nostre Iesu Christi”, die “Parthenia” und zahlreiche geistliche Motetten wie “Vater unser im Himmelreich”. Auch seine weltlichen Kompositionen, wie die “Lamento d’Arianna”, erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit und werden regelmäßig in Konzerten und Aufnahmen präsentiert.

Orlando di Lasso hatte einen nachhaltigen Einfluss auf die Entwicklung der Musik. Er trug wesentlich zur Weiterentwicklung der polyphonen Kirchenmusik bei und legte die Grundlagen für die musikalischen Strömungen des Barock. Seine Fähigkeit, verschiedene musikalische Traditionen zu vereinen und innovativ zu gestalten, machte ihn zu einer zentralen Figur der Musikgeschichte.

In München hinterließ Di Lasso ein bedeutendes musikalisches Erbe. Viele seiner Kompositionen wurden am Hof des Herzogs von Bayern aufgeführt und sind heute noch in den Sammlungen der Bayerischen Staatsbibliothek und anderer Institutionen zu finden. Seine Brunnenplastiken und Holzplastiken, die er für verschiedene Auftraggeber schuf, sind ebenfalls ein Teil seines vielseitigen Schaffens.

Orlando di Lasso bleibt bis heute eine inspirierende Figur in der Musikgeschichte, dessen Werke weiterhin weltweit geschätzt und aufgeführt werden. Seine Fähigkeit, tiefgründige Emotionen und komplexe musikalische Strukturen zu verbinden, macht ihn zu einem unverzichtbaren Komponisten der Renaissance.

Literatur