Kunst & Kultur

Name Gedenkstele - Michail Kondenko
Stadtbezirk 9. Neuhausen-Nymphenburg
Stadtbezirksteil Dom Petro
Art Gedenkstele
Objekt Platz der Freiheit
Personen Kondenko Michail  
Künstler:innen Kastner WolframReuther IngridGrube ErnstMühldorfer FriedbertStrauß EvaWagemann-Laquai Judi
Kategorie Infotafel 
Gedenkstele - Michail Kondenko
© Gerhard Willhalm, Gedenkstele - Michail Kondenko, CC BY-NC 4.0

   

Michail Kondenko
(1906-1944)

Michail Iwanowitsch Kondenko war Major der sowjet-russischen Roten Armee. Als einer der besten Sportler beim Militär nahm er 1938 erfolgreich an der Allunionsspartakiade teil und wurde Champion im Pferdesport der Roten Arbeiter- und Bauernarmee

Im Krieg der Sowjetunion gegen Nazi-Deutschland kämpfte Kondenko 1942 in Sewastopol und als Chef des Einsatzstabs der 109. Schützendivision in Simferopol gegen die vordringende Wehrmacht. Wie viele andere Offiziere geriet auch er in Gefangenschaft. Nach Internierungen in verschiedenen Lagern in der Sowjetunion kam Major Kondenko ins Offizierslager MünchenPerlach in der Schwanseestraße.

Hier beteiligte er sich aktiv an der Gründung der illegalen antifaschistischen Organisation BSW (Bratskoje Sotrudnitschestwo Wojennoplennych /Brüderlicher Kriegsgefangenenbund). Diese Widerstandsorganisation führte Sabotageaktionen gegen die Waffenproduktion aus, verbreitete Informationen und traf Vorbereitungen für einen bewaffneten Aufstand.

Ziel der Organisation war, Kriegsgefangene aller Nationalitäten zu organisieren, die deutsche Kriegsführung zu sabotieren, mit deutschen Widerstandsgruppen zu kooperieren und gemeinsam mit diesen die alliierten Truppen zu unterstützen.

Der BSW gelang es, über München hinaus hunderte von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern zu organisieren, Kontakte zu Kriegsgefangenen-Gruppen in Wien, Berlin und Hamburg zu knüpfen und mit der Münchner Widerstandsgruppe Antinazistische Deutsche Volksfront eng zu kooperieren.

Bei der Zerschlagung dieser Organisation durch die Gestapo wurde Michail Kondenko verhaftet und im KZ Dachau schwer misshandelt. Dort wurde er am 4. September 1944 mit 91 weiteren aktiven Mitgliedern des BSW ermordet.

Quelle: Infotafel vor Ort