Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
| Name | Gedenkstein Kurt Eisner / Revolution |
|---|---|
| Stadtbezirk | 5. Au-Haidhausen |
| Stadtbezirksteil | Obere Au |
| Straße | St.-Martin-Straße |
| Objekt | Ostfriedhof |
| Standort | Ostfriedhof |
| Gruppierung | Ostfriedhof |
| Lage | vor den Gräberfeldern 51 und 68 |
| Art | Gedenkstein |
| Übergabe | 1989 |
| Suchbegriffe | Revolution Räterepublik |
| Personen | Eisner Kurt |
| Eigentum | Stadt München |
| Künstler:innen | Frick Konstantin |
| Rubrik | Bauwerk Denkmal |
DEN TOTEN DER REVOLUTION 1919
ZUM GEDENKEN AN KURT EISNER 1867-1919
Antrag 19. Juni 1933
Der Stadtrat wolle beschließen, daß das Grab des verstorbenen Juden Kurt E isne r im Ostfriedhof aufgelassen wird bezw. dessen Uberreste nach einem jüdischen Friedhof überführt werden. Das Denkmal wird sofort entfernt. Begründung: Von einem großen Teil der christlichen Bevölkerung Münchens wird es als eine Schande empfunden, daß das Grab dieses Revolutionärs, der über die Bevölkerung soviel Unheil und Unglück gebracht hat, sich immer noch an einem der schönsten Punkte des Ostfriedhofes befindet. Mit dem Sieg der nationalen Revolution wird von uns erwartet, daВ dieser Schandfleck aus dem Ostfriedhof verschwindet und nachdem uns bereits bekannt geworden ist, daß das Denkmal gesprengt werden soll, halten wir uns verpflichtet, dasselbe von Seiten der Stadtverwaltungaus sofort entfernen zu lassen.
Am 19. Juni 1933.
Stadtrat-Fraktion der N.S.D.P.
gez.Schwarz. Weber.
Originale Nachbildung des Kurt-Eisner-Denkmals auf dem Ostfriedhof
Kurt Eisner war ein bedeutender sozialistischer Politiker und Journalist, der eine zentrale Rolle in der Novemberrevolution 1918 in München spielte. Am 7. November 1918 führte er einen erfolgreichen Aufstand an, der zur Abdankung des bayerischen Königs Ludwig III. führte. Eisner rief die Bayerische Räterepublik aus und wurde der erste Ministerpräsident des Freistaates Bayern. Seine Regierung förderte demokratische und sozialistische Reformen, stieß jedoch auf Widerstand von konservativen und militärischen Kräften. Am 21. Februar 1919 wurde Eisner von dem rechten Nationalisten Anton Graf von Arco auf Valley ermordet, was zu einer weiteren politischen Radikalisierung und instabilen Phase in Bayern führte. Eisners Tod markierte das Ende einer kurzen, aber wichtigen revolutionären Episode in der bayerischen Geschichte.