Alte Quellen

Heiliggeistspital

QuelleMünchen und seine Bauten (649)
Jahr1912
StraßeDom-Pedro-Platz 6

Erbaut 1904/07. Architekt Dr.-Jng. k.e. Hans Grassel, städtischer Baurat. Hauptfront gegen Süden, verputzter weiß getünchter Backsteinbau mit Portalen aus Marktbreiter Muschelkalk. Harmonisch zu Schule und Waisenhaus gestaltet. Grundstück 20506 qm. GeschlossenerInnenhof. Zweiseitig bebaute Mittelgänge. Kostenlose Unterkunft in Zimmern von je 6,15 x 3,75 m Größe und 3,25 m lichter Höhe für je zwei Personen. Außerdem 50 Zimmer mit einem Bett; monatlich M. 40. Im Untergeschoß liegen: die Vorratsräume, die Niederdruckdampfheizung und Warmwasserbereitung ; Erdgeschoß: Pfründnerzimmer, ein Speisesaal, zwei Unterhaltungsräume, die katholische Anstaltskirche, die Dampfkochküche, Refektorium, Wohnung für den Hausgeistlichen, Pförtner und Maschinisten; 1. Obergeschoß: Pfründnerzimmer, ein Speisesaal, zwei Unterhaltungsrüume, Zimmer der Verwaltung, Zimmer der Ordensschwestern, der protestantische Betsaal, Emporen der katholischen Kapelle; im 2. Obergeschoß: Pfründnerzimmer, ein Speisesaal, zwei Unterhaltungsrüume, die Krankenrüume, Zimmer des Anstaltsarztes. Im Nebengebäude befinden sich die Dampfwaschküche mit Zubehör, Stallung für 16 Kühe, 40 Schweine und 150 Hühner. Betoniertes Kellergeschoß, Kiesbetondecken zwischen Walzeisentrügern mit Zementestrich und Linoleumbelag. Eichenholztreppen mit Rabitzunterputz und Trittstufen aus australischem Hartholz, Gasglühlichtbeleuchtung, vollständig neue auf bürgerliche Behaglichkeitgestimmte sehenswerte Inneneinrichtungen. Mit den Krankensülen für 606 Pfründner beiderlei Geschlechts. Betrieb und Pflege sind durch Vertrag von der Stadt seit 1832 dem Orden der Barmherzigen Schwestern übertragen. Die Kosten des Baues mit M. 1611221, der Einrichtung mit M. 413 371, des Grunderwerbs mit M. 64861.85 wurden aus dem Erlös des an der Mathildenstrasie gelegenen alten Anwesens gedeckt. Das Vermögen der Heiliggeiststiftung betrug im Jahre 1912 M. 4385768.91. (Genaue Beschreibung nebst 60 Abbildungen enthält die bei der Spitalverwaltung erhältliche Broschüre „Das Heiliggeistspital in München 1910" von Baurat H. Grüssel, Verlag E. A. Seyfried & Eomp., München.)


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Heiliggeistspital

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