Alte Quellen

Waisenhaus

QuelleMünchen und seine Bauten (642)
Jahr1912
StraßeWaisenhausstraße 20

Erbaut 1896/99. Architekt Dr.-Jng. k. e. Hans Grässel, städtischer Baurat. Bildet den baulichen Abschluß des Nymphenburger Schloßkanals gegen Osten, daher aufwendigere Gestaltung und Aufbau auf 1,70 in hoher Terrasse. Hof, Garten und Oekonomiegebäude liegen in der Gleiche der umgebenden Straßen. Grundstück 24400 qm. Verputzter Backsteinbau mit anmodellierten Kalkmörtelreliefs. Einseitig bebaute Gänge. Mittelbau: Verwaltung und allgemeine Räume, nördlich die Knaben, südlich die Mädchen, Hauswirtschaft, Krankenräume und Pflegeschwestern. Im Kellergeschoß: Vorratsrüume, Schülerwerkstätten, Niederdruckdampfheizung, Warmwasserbereitung, Heizerwohnung. Im Erdgeschoß: Arbeitssäle, Küchen- und Dienstbotenrüume, Refektorium, Speisesaal, Spiel- und Festsaal. Im 1. und 2. Obergeschoß: Schlasrüume der Zöglinge und Anstaltsschwestern, Krankenräume, Zimmer der Verwaltung, Bäder, Weißzeugkammern und die Anstaltskapelle. Im Nebengebäude befinden sich die Waschküche mit Zubehör, Gürtnerwohnung, zwei Isolierkrankenstuben, Stallung für 14 Kühe, 6 Schweine usw. Konstruktion: Bimsbetondecken zwischen Walzeisentrügern, Glasschlackenauffüllung, Bimssteinestrich, Linoleumfußböden, unterwölbte Eichenholztreppen, Gasbeleuchtung, vollständig neue, farbig - gestimmte, sehenswerte Inneneinrichtungen. Der Uhrturm enthält ein aus 22 Glockeu bestehendes Glockenspiel. Der Anstaltsbetrieb ist seit 1859 dem Orden der Englischen Fräulein übertragen. Die Baukosten mit M. 804 003, die Einrichtungskosten mit M. 148334, und die Grunderwerbskosten mit M. 73 784 wurden aus dem Erlös der an der Findlingstraße gelegenen alten Anstalt gedeckt. Das Stiftungsvermögen betrügt M. 2507423.59. (Genaue Beschreibung mit 20 Abbildungen enthält die Broschüre: „Das Münchener Waisenhaus", Verlag Earl August Seyfried & Comp., München.)


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Waisenhaus

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