Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
| Name | Städtisches Waisenhaus |
| Architekt | Grässel Hans |
|---|---|
| Stadtbezirk | 9. Neuhausen-Nymphenburg |
| Stadtbezirksteil | Neuhausen |
| Straße | Waisenhausstraße 20 |
| Jahr Baubeginn | 1896 |
| Jahr Fertigstellung | 1899 |
| Baustil | neubarock |
| Kategorie |
Gesundheitswesen & Soziales Waisenhaus |
| Baustil |
Keine Kategorie neubarock |
| Unterkategorie | Waisenhaus |
| Suchbegriffe | Städtisches Waisenhaus |

Städtisches Waisenhaus, Dreiflügelbau, 1896-99 von Hans Grässel; in der originalen Neubarockform nur der Nordflügel entlang der St.-Galler-Straße erhalten, mit prächtigem Westgiebel; die Auffahrtsallee am Nymphenburger Kanal im Osten abschließend; vgl. auch Ensemble Dom-Pedro-Platz.
Waisenhaus, städtisches, Waisenhausstr. 20. Von Grassel 1896/99 erbaut. Es bildet den baulichen Abschluß des Nymphenburger Schloßkanals gegen Osten, daher ansehnlichere Gestaltung des Baues und Aufbau auf 1,70 m hoher Terrasse. Die Stilformen der Gebäude knüpfen an die altbayerischen Barockklöster an. Die Hauptfront wird malerisch gegliedert durch Zurücktreten des Mitteltraktes, durch energisches Vorziehen der Flügel und durch den aus der Mitte des Südtraktes weit heraustretenden Krankenflügel. Ueber dem Spiel- und Festsaal liegt die Anstaltskapelle, deren Decke und Wände mit farbigem Stuck geschmückt sind und deren Uhrturm ein aus 22 Glocken bestehendes Glockenspiel enthält.
Das Aeußere des Backsteinbaues ist verputzt und mit an modellierten Kalkmörteireliefs geziert. Gänge einseitig bebaut. Im Mittelbau Verwaltung und allgemeine Bäume, nördlich die Knaben, südlich die Mädchen. Im Kellergeschoß Vorratsräume, Schülerwerkstätten, Niederdruckdampfheizung, Warmwasserbereitung, Heizerwohnung. Im Erdgeschoß Arbeitssäle, Küchen- nind Dienstbotenräume, Refektorium, Speisesaal, Spiel- und Festsaal.
Im 1. und 2. Obergeschoß Schlafräume der Zöglinge und Anstaltsschwestern, Krankenräume, Bäder, Weißzeugkammern. Im Nebengebäude Waschküche, Gärtnerwohnung, 2 Isolierkrankenstuben, Stallung für 14 Kühe, 6 Schweine u. s. w. Im Innern ist alle Nüchternheit vermieden: alle Räume sollten ihren jugendlichen Bewohnern eine liebe Heimat werden. Die mit den einfachen Mitteln einer Volkskunst von Schreinern, Schlossern und Malern ausgeführte innere Ausstattung und Einrichtung ist vom Architekten liebevoll selbst entworfen und „soll den Knaben zeigen, was ein solider Handwerksmeister doch Gutes und Schönes leisten kann, und die Mädchen sollten im Hause sehen, wde ein geordnetes, helles und freundliches Heim aussieht“. Die bemalten Einrichtungsgegenstände sind im Grunde braun; •die Ornamentik ist gelb und blau. Baukosten samt Grunderwerbung und Einrichtung 1 Million Mark, gedeckt durch den Erlös aus der an der Findlingerstraße gelegenen alten Anstalt [SB 02, 45; BAJ 642; CK 1910, 9],
Erbaut 1896/99. Architekt Dr.-Jng. k. e. Hans Grässel, städtischer Baurat. Bildet den baulichen Abschluß des Nymphenburger Schloßkanals gegen Osten, daher aufwendigere Gestaltung und Aufbau auf 1,70 in hoher Terrasse. Hof, Garten und Oekonomiegebäude liegen in der Gleiche der umgebenden Straßen. Grundstück 24400 qm. Verputzter Backsteinbau mit anmodellierten Kalkmörtelreliefs. Einseitig bebaute Gänge. Mittelbau: Verwaltung und allgemeine Räume, nördlich die Knaben, südlich die Mädchen, Hauswirtschaft, Krankenräume und Pflegeschwestern. Im Kellergeschoß: Vorratsrüume, Schülerwerkstätten, Niederdruckdampfheizung, Warmwasserbereitung, Heizerwohnung. Im Erdgeschoß: Arbeitssäle, Küchen- und Dienstbotenrüume, Refektorium, Speisesaal, Spiel- und Festsaal. Im 1. und 2. Obergeschoß: Schlasrüume der Zöglinge und Anstaltsschwestern, Krankenräume, Zimmer der Verwaltung, Bäder, Weißzeugkammern und die Anstaltskapelle. Im Nebengebäude befinden sich die Waschküche mit Zubehör, Gürtnerwohnung, zwei Isolierkrankenstuben, Stallung für 14 Kühe, 6 Schweine usw. Konstruktion: Bimsbetondecken zwischen Walzeisentrügern, Glasschlackenauffüllung, Bimssteinestrich, Linoleumfußböden, unterwölbte Eichenholztreppen, Gasbeleuchtung, vollständig neue, farbig - gestimmte, sehenswerte Inneneinrichtungen. Der Uhrturm enthält ein aus 22 Glockeu bestehendes Glockenspiel. Der Anstaltsbetrieb ist seit 1859 dem Orden der Englischen Fräulein übertragen. Die Baukosten mit M. 804 003, die Einrichtungskosten mit M. 148334, und die Grunderwerbskosten mit M. 73 784 wurden aus dem Erlös der an der Findlingstraße gelegenen alten Anstalt gedeckt. Das Stiftungsvermögen betrügt M. 2507423.59. (Genaue Beschreibung mit 20 Abbildungen enthält die Broschüre: „Das Münchener Waisenhaus", Verlag Earl August Seyfried & Comp., München.)